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Logbuch_2015

Janin Wölke

19www.kreuzer-leipzig.de Anke Stellings Roman über das Scheitern von Utopien. Moderne Mütter gehen an ihren eigenen Ansprüchen zugrunde – und an denen ihrer Eltern. Ein witziges, trauriges, bitterböses Buch. www.VeRBReCHeReI.de VeRBReCHeR VeRlAg ANke StellINg BodeNtIefe feNSteR Roman, 256 S., 19 € ISBN: 978-3-95732-081-0 Anzeige TITEL | artifizialismus: ihr gelang es, immer wieder laut zu gähnen/wenn sie auf der party neben einem stand, der ätzend war/wenn sie zu hause anrief, brüllte ihre mutter: beweg deinen arsch hierher, sonst latsch ich dir ins kreuz/zur kostümparty brachte sie dieses foto von sich mit: ein kleines, hübsches kindergartenkind im häkelkleid was teddy schon kann, ihre großen augen schauen ernst in den fotografen hinein/weil das fette muttertier, das fette muttertier sich nicht mehr bewegen kann/als sie drei ist/lernt sie einkaufen gehen, die küche zu wischen/gegen morgen kotzte sie schließlich in ein aquarium im kinderzimmer/dieses zweite stadium war wohl hauptsächlich qualvolle assimilation/andererseits entscheidend, wirklich richtungsweisend war der erste clip: low budget/high concept/sofort ein klassiker/und dann die mtv video music awards 1993/färbten wir uns die haare wie er/kurt cobain hing kopfüber von der decke und trug nach unseren sorgfältigen berechnungen: pillarbox red/die üblichen gründe um verlorenzugehen: körperliche schwierigkeiten/drogen/intrigen/geld und der ruf Janin Wölke 1982 in Berlin geboren, Studium der Germanistik und Geschichte in Freiburg und Paris, seit 2013 am Deutschen Li­teraturinstitut Leipzig. Mitglied der Lesereihe »nie- merlang«. Lyrikdebüt »was passiert wirklich, wenn wir stolpern?« ­ beim hochroth Verlag Berlin 2014. Janin Wölke

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