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kreuzer_07_2014

Überflüssig: Baden in Burberry; Unterwegs mit Kind: Pia Volk erzählt vom Reisen mit ihrem Sohn; Kinderträume: Mirja (3) springt Trampolin

065 Kinder & Familie0714 Termine 072 Kunst 060 Literatur 056 Spiel 055 Theater 050 Musik 042 Film 036 Sie bevor- zugen Luxusmarken- klamotten für Kleinkinder? Dann sollten Sie sich jetzt langsam Gedanken über die passende Badebekleidung machen, damit Ihr Kind in den Sommerferien am Strand gut zur Geltung kommt. Ist ja wichtig, vor allem beim Sandburgenbau mit der diamantenbesetz- ten Designerschaufel. Wie wäre es also mit einer Kinderbadehose der französischen Luxusmarke Vilebrequin für den sagenhaft günstigen Preis von 145 Euro? »In dieser Stil-Ikone fühlt man sich auch im heimischen Schwimmbad wie am Nikki Beach in St. Tropez«, heißt es in der Produkt- beschreibung des Herstellers, der Prinz Harry und Jude Law zu seinem Kunden- stamm zählt. Keine Sorge: Das Logo- patch befindet sich natürlich sichtbar für alle Neider auf der Rückseite der Hose. Werfen Sie aber unbedingt auch einen Blick auf die Burberry- Bademode: Schon für kleine It-Girls ab 6 Monate gibt es den Nova Check Bandeau Bikini, ein Zweiteiler (!) im markenrechtlich ge-schützten Check- Karomuster für nur 70,50 Euro. »Dieser Bikini wird Ihr kleines Mädchen unter der Sonne erstrahlen lassen«, so Burberry. Hat Ihr Kind das andere Geschlecht, kann es immer noch die Nova Check Swim Shorts für 71 Euro tragen. Natür- lich braucht man noch den passenden Strand- bademantel White Towelling Robe für 124 Euro und einen Burberry Sonnen- hut für 42,50 Euro, der ja schon als rich- tiges Schnäppchen durchgeht. Um all die beige karierten Luxusartikelchen zum Strand zu tragen, bietet Ihnen Burberry noch ein hübsches Canvas- Täschchen, die Nova Check Changing Bag, für 605 Euro an. Es ist ja anzuneh- men, dass Sohn und Tochter ihre Schwimmsachen nicht selbst unter den Arm klemmen, und so hat ihr argentinisches Au- pair-Mädchen wenigstens die Hände frei. Ach so, Kulkwitzer See statt St. Tropez? Dann wohl doch lieber naggsch. MIRIAM SCHULTZE Teurer Nepp für Wasserratten Baden in Burberry klamotten für Kleinkinder? Dann sollten Sie sich jetzt langsam Gedanken über die passende Badebekleidung machen, damit Ihr Kind in den Sommerferien am Strand 0714 Baden in Burberry klamotten für Kleinkinder? Baden in Burberry klamotten für Kleinkinder? Baden in Burberry Überflüssig Unterwegs mit Kind Pia Volks Buch erzählt vom Reisen zu zweit, von Mutter und Sohn Durch die australische Wüste, in den Armen- vierteln der Philippinen, mit dem Wohnmobil durch Kalifornien oder dem Nachtzug nach Schweden: das alles als alleinerzie- hende Mutter mit Rucksack und Sohn Paul. Die ehe- malige kreuzer-Autorin Pia Volk paddelt, schnor- chelt, wandert, reitet mit ihrem Sohn um die Welt, seit dieser zwei Jahre alt ist, und hat ihre Erfahrungen nun in einem Buch festgehalten: »Mama, sind wir bald da? Mein Sohn und ich und wie wir die Welt er- oberten.« Wer einen Ratgeber fürs Reisen mit Kindern erwartet, der wird enttäuscht sein. Viel- mehr erzählt die Autorin von ihrem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung trotz und gerade mit Kind, dem notwendigen Mut, dem Zueinander- kommen zweier Menschen – in dem Fall Mutter und Sohn – und dem »Aneinanderwachsen« anhand der gemeinsamen Erlebnisse. Die ver- schiedenen Reisen zu den entferntesten Win- keln der Erde stehen dabei stets unter einem bestimmten Schwerpunkt, der unterschiedliche existenzielle Fragen, Selbstverständlichkeiten, Bedürfnisse oder Erziehungsprobleme in den Mittelpunkt rückt. So führt die Reise auf die Philippinen mit dem Untertitel »Die Philippinen: oder Ansichten über Armut« Mutter und Sohn zu den Kernfragen, was einem wichtig im Leben ist und wie viel – besser: wie wenig materielle Sicherheit man tatsächlich braucht, um zufrie- den zu sein. »Wir sind angekommen im Leben ohne viel Schnickschnack: das tun, was der Moment hergibt. Leben in der Gegenwart, dort wo man das Leben ausschöpfen kann. […] Nicht verzweifeln an dem, was man nicht hat, sondern sich erfreuen an dem, was man hat: einander«, schreibt Volk. Die Reise nach Kanada hingegen stellt Mutter und Sohn vor die Herausforde- rung, miteinander herauszufinden, wer wann und wie in dem Zweiergespann eigentlich der »Bestimmer« sein darf. Das sind durchaus auch Kernpunkte, mit denen man sich als Leser des Buches beschäftigt: Mutet die Autorin ihrem Sohn nicht manchmal ein bisschen viel Partnerschaft in der kleinen Zweier-Familie zu? Kann ein Sechs-, Sieben- oder Achtjähriger überhaupt bestimmte zum Teil existenzielle Entschei- dungen treffen, kann er wissen, ob er die Wander- tour tatsächlich schaffen könnte, oder kann er die Strömung im Meer einschätzen? Pia Volk ist reflektiert genug, um das auch zu sehen und sich als Mutter, Erziehungsberechtigte und Rei- separtnerin mit der nötigen Portion Ironie selbst zu hinterfragen. Und so ist es dann auch beruhigend zu erfahren, dass es offensichtlich keine Rolle spielt, ob ein Kind monatelang auf Reisen ist oder seinen Alltag vorwiegend in heimischen Gefilden verbringt: Trotzphasen, Grenzen ausloten, Wutanfälle, das Hin- und Herpendeln zwischen großer Nähe und der Suche nach Abstand scheinen einfach normale und unumgängliche Entwicklungsschritte im Leben eines Kindes zu sein – egal ob im Urwald von Borneo oder zu Hause in Leipzig. JULIANE DYLUS ▶ Pia Volk: Mama, sind wir bald da? Mein Sohn und ich und wie wir die Welt eroberten. Freiburg: Herder Verlag 2014. 240 S., 16,99 € | Rezension | SANDRANEUHAUS Kinder- träume In unserem Garten steht ein neues Trampolin. So eins wie bei Oma und Opa in Geithain. Bevor man auf das Trampolin will, muss man sich erst mal die Schuhe ausziehen. Ich kann jetzt schon alleine raufklettern. Das Trampolin hat ein Netz, damit die Kinder nicht rausfallen. Die Kinder sollen auch den Reißver- schluss von dem Netz zumachen. Wenn das zu ist, kann man loshüpfen. Auf dem blauen Rand soll man nicht hüpfen. Man kann auch einfach große Schritte im Kreis machen. Oder einen Purzelbaum. Es dürfen immer nur drei Kinder gleichzeitig hüpfen. Also müssen wir uns abwechseln. Am liebsten bin ich mit Pauline zusam- men auf dem Trampolin. Die wohnt nebenan. Wir machen beim Hüpfen viel Quatsch. Wir singen dann das Lied vom Kuckuck und vom Esel. Die anderen Kinder haben Blätter auf das Trampolin gelegt, damit die hochfliegen beim Hüpfen. Auch meine Haare fliegen beim Hüpfen hoch und mein Stoffhund auch. Vielleicht liegt im Winter Schnee auf dem Trampolin. Dann fliegt der Schnee hoch. MIRAJ, 3 JAHRE vierteln der Philippinen, mit

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