kreuzer_03_2016

007 Tipps des Monats 0316 Termine 086 Kunst 068 Literatur 064 Theater 054 Musik 042 Spiel 040 Film 034 Kunst – »Grassi invites #1: Fremd« Das Grassi-Museum für Völkerkunde und seine Direk- torin Nanette Jacomijn Snoep laden mit der Reihe »Grassi invites« Initiativen, Kunsthochschulen und weitere Akteure ein, um das Bild vom Eigenen und Fremden im eigenen Haus zu diskutieren. Mit der ersten Ausgabe und den Arbeiten von Studierenden der Hochschule für Grafik und Buchkunst klappt die Irritation schon ganz gut. Sie greifen unter anderem in die Dauerausstellung ein und verankern sie in der Gegenwart oder der dunklen Vergangenheit. Ein erster Schritt, um über ein neues Museum nachzudenken. ▶ bis 8.5., Grassi-Museum für Völkerkunde Literatur – Hitler: »Mein Kampf«. Eine kritische Edition Mit 12 Millionen verkauften Exemplaren dürfte »Mein Kampf« der erfolgreichste deutschsprachige Sach- buchtitel aller Zeiten sein. Jetzt ist die Kampfschrift in einer kritischen Edition erschienen, in der sie als zeit- historische Quelle erschlossen wird, Hitlers Ideen und Behauptungen mit den Ergebnissen moderne For- schung kontrastiert werden. Die Buchvorstellung wird mit einem Gespräch zwischen dem Historiker Andreas Wirsching und dem Germanisten Helmuth Kiesel ergänzt. ▶ 31.3., 19.30 Uhr, Zeitgeschichtliches Forum Literatur – Vladimir Sorokin: »Telluria« In einer nicht allzu fernen Zukunft ist Eurasien in eine Vielzahl isolierter Kleinstaaten zerfallen. Alle aber sind süchtig nach der Glücksdroge »Tellur«, die man sich mit einem Nagel in den Schädel hämmern lässt. Mit »Telluria« hat Vladimir Sorokin eine Dystopie geschaffen, gegen die Orwells »1984« wie ein Strei- chelzoo anmutet. Zur Veranstaltung werden er und seine Übersetzer dem Publikum mit einer exklusiven Performance Zugang zum Buch verschaffen. ▶ 2.3., 19.30 Uhr, Haus des Buches Theater – »Erklär mir, Inge« Eben noch unter den Bewegungskunstpreis-Nomi- nierten, schon mit neuem Stück zurück: Erweiterte Zugeständnisse Leipzig/Wien inszeniert Ingeborg Bachmann. Auf Grundlage ihres Romans »Malina« und Briefwechseln mit ihren drei großen Lieben (Celan, Henze, Frisch) lassen sie die Sprach- und Bild- welt der Autorin auferstehen. Präzises Sprechtheater trifft auf leise Bewegungen, Innigkeit auf Imagination, wenn Liebe und Tod, Krieg und Trauma autobiogra- fisch verwoben werden. ▶ 3.–5.3., 20 Uhr, Schaubühne Lindenfels Theater – »Der Sturm – Lost in the Game« Ein Zauberer verpflanzt seine Feinde auf eine ferne Insel, um sie dort zu richten. Es ist sicherlich Shake- speares abgedrehtestes Stück und hat Züge eines Computer-Rollenspiels: das Verfrachten der Protago- nisten auf ein Eiland, zwei verfeindete Clans, klare Aufgaben. Deshalb ist es keine Schnapsidee, den Stoff mit der Thematik virtueller Raum und Computer­ spielsucht zu überblenden. Schicker Zugriff auf den Klassiker. ▶ 4., 6.3., 19.30 Uhr, 8.3., 11 Uhr, Theater der Jungen Welt MARIA SOROKIN WOLFGANG KUDRNOFSKY/COURTESY GALERIE JOHANNES FABER Kunst – »It’s a Book, it’s a Chance, it’s a Times New Romance« Wer den Buchmessehallen entfliehen und sich trotz- dem dem gestalteten Papier widmen möchte, dem sei am Buchmesse-Samstag ein Gang in die Hochschule für Grafik und Buchkunst empfohlen. Hier sind Bücher, Magazine von unabhängigen Verlagen sowie Publikations- und Diplomprojekte zu sehen. Das Sym- posium, zu dem unter anderem Ulrich Johannes Schneider, Michael Giesecke und Experimental Jetset geladen sind, fragt wie digitale Publizistik analoge Informationsträger beeinflusst. ▶ 19.3., 12–21 Uhr, Hochschule für Grafik und Buchkunst TOM DACHS INSTITUT FÜR ZEITGESCHICHTE/ALEXANDER MARKUS KLOTZ TDJW ANNE DIETZSCH, LUISE BRÄUER

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