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kreuzer_05_2015 - Editorial

0515 003 Termine 078 Kunst 066 Literatur 062 Theater 054 Musik 044 Spiel 042 Film 036 Editorial Lauschige Plätze, Essen und Trinken unter alten Kastanien. ab mitte april Start täglich 11 uhr 0 6 . Juni. 2 0 15 mit den Lipsi Lillies Katrina - Luftakrobatik Eine musikalische Zeitreise von Rokoko bis Rock‘n‘Roll Freudentaumel im Felsenkeller Leipziger Barockorchester & DJ A.L.E.X Der barocke Sommernachtsball Einlass 19 Uhr Beginn 20 Uhr Tickets unter: www.felsenkeller-tickets.de 49,- Euro Tickets www.felsenkeller-leipzig.com Karl-Heine-Straße 32, 04229 Leipzig ANZEIGE Anständig trinken? Making-of: Titelbild war ein Fall von Alkoholmissbrauch »Unterdessen seyd vergnügt, / lasst den Him- mel walten! / Trinkt bis euch das Bier besiegt, nach Manier der Alten.« – Lyriker Johann Chris- tian Günther war nicht der Einzige, der während seiner Leipziger Unizeit zum Lob des Hopfen- saftes anhob. Auch trinkfreudige Nichtakademi- ker schätzen seit Langem dessen vielfältige Vorzüge – denn Bier macht die Haare schön und ist nur eines vieler berauschender Kult(ur)ge- tränke. Alkohol ist besonderer Treib- und Trieb- stoff. Anthropologen sehen das Brauen als frühe Zivilisationsleistung, die Sumerer etwa ver- brauchten ein Drittel ihres Getreides fürs Flüssig- brot. Und schmückt sich nicht Leipzig mit dem Zitat eines betrunkenen Frosches aus »Faust«, ist wegen eines Weinkellers in die Literaturgeschich- te eingegangen? Hübsch Asche machen auch die Bierstände auf dem 1.000-Jahre-Stadtfest und wenn Sie sich schon einmal gewundert haben, warum es in Gewandhaus & Co. eigentlich diese Pausen gibt … Auch die haben etwas mit Quer- finanzierung der Kultur zu tun. Alkohol also; Genuss und Sucht. Unsere Autoren Juliane Streich und Tobias Ossyra haben sich auf die Spur dieser ebenso offensichtlichen wie verdrängten Kultur begeben. In ihrer prismen- artigen Titelgeschichte (ab S. 22) erscheint der Alkohol mal als berauschend-beschwingender Motor, dann als Schmiermittel des Alltags, als torkelnd machende Stresskompensation, Sucht- mittel und klar kalkulierter Wirtschaftsfaktor. Um Gerüchten zuvorzukommen: Nein, wir haben uns nicht von Sternburg sponsern lassen. Alkohol oder Abendland, Illegalisierung oder Islamisierung? Nicht nur diese Frage unterschei- det Legida das Original und Legida die besorgten Rassisten. Weil es inhaltlich über die »politi- schen Autisten« (kreuzer 04/2015) nichts weiter zu sagen gibt, als grundsätzliche Kritik an der Mischung aus menschenfeindlicher Verbohrt- heit und gefährlicher Ahnungslosigkeit zu erneuern, haben wir geschaut, wer unter den wöchentlichen Montagsdemonstrationen alles leidet. Einzelhändler klagen, Polizisten haben die Schnauze voll – profitiert auch jemand von den Aufmärschen? (S. 20) Apropos Politik: Der kreuzer hat einen neuen Politik-Redakteur! Wir freuen uns, Clemens Haug an Bord begrüßen zu dürfen, der uns als freier Autor schon länger treu ist. Er beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit dem bisschen Stadthaushalt, der sich nicht von allein macht (S. 19), und erklärt, warum die Polizei gern Handys einsammelt (S. 21). Willkommensstößchen! Grund zum Anstoßen haben in diesem Monat zwei Leipziger Lokalradios: Sie werden 20 Jahre! Ihren verschiedenen Temperamenten entspre- chend würdigen wir beide in unterschiedli- chen Formaten. Während uns ein ehemaliger Mephisto-Mitarbeiter über die Stärken und Schwächen des Redaktionsapparats aufklärt (S. 13), hat kreuzer-Cartoonist James Turek für Radio Blau ein Wimmelrätsel als Liebeserklärung gezeichnet (S. 106). Tusch und Punsch für die ätherischen Lokalmatadore! Wie schwarz Leipzig auch außerhalb des Wave- Gotik-Treffens ist, hat für uns der Adversus- Sänger Rosendorn aka Torsten Schneyer aufge- schrieben (S. 32). Der grünen Seite im Stadtland von Pleiße, Elster und Parthe widmet sich auch in diesem Jahr das beiliegende »Gartenprogramm« des Netzwerks für Stadtnatur. Es handelt von wilden Orten und der essbaren Stadt. Egal, ob es Sie nun ins Grüne oder Schwarze, hinaus oder nach drinnen treibt, ob Sie nüch- tern oder beschwippst in den Mai tanzen: Kom- men Sie gut hinein. Ich verabschiede mich an dieser Stelle als Ersatz-Kapitän und heiße schon einmal für die Redaktion Andreas Raabe als Chefredakteur aus der Elternzeit willkommen. Er wird sich für Sie wieder in die Riemen wer- fen, um das Juniheft noch schicker zu gestalten. Adieu und slainte! TOBIAS PRÜWER chefredaktion@kreuzer-leipzig.de FRANZISKABARTH 06 . Juni. 2015

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