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Ich frag mich, was ich heute wär: Die Leipziger Compilation "Leipzig is calling you" vereint 25 Lieder aus 25 Jahren

052 Musik 1014 Film 038 Spiel 044 Theater 058 Literatur 068 Kunst 072 Termine 084 Leipzig war schon immer ein heißes Pflaster«, erklären die Herausgeber vom Sampler »Leipzig Is Calling You«, was während der ganzen Gehype-Berichterstattung so wunderbar altmodisch klingt, dass man es sogar glauben mag. Als es die DDR noch gab, rangierte Leipzig in den ostdeutschen Städten ganz weit vorne, was subkulturelle Freizeitbeschäftigungs- möglichkeiten und musikalische Experimente (vgl. nächste Seite) anging. Doch was passierte, nachdem der Staat zugrunde ging, dem sich Bands wie Die Art, Wutanfall oder Messer Ban- zani nicht unterordnen wollten? Einen Einblick und Erinnerung will die Compilation geben, die in Zusammenarbeit von Werk 2 und dem Label Velocitysounds zusammengestellt und von der Stadt Leipzig zum Jubiläum gefördert wurde: 25 Lieder aus den 25 Jahren nach dem Mauerfall. »Es ging uns um Pop im klas- sischen Format. Lieder, die irgendwann mal von vielen mitge- summt wurden«, sagt Jens Müller, Pressesprecher von »Leipzig Is Calling You«. »Das entscheidende Kriterium war das Rüttelsieb der Zeit: Was über die Jahre noch nicht durchgefallen war, ist auf dem Album.« Songs aus den gerade beginnenden Neunzigern wie »Es regnet nie in Halle Neustadt« von Korus Hades, »Wild World« von Love Is Colder Than Death oder »Hip Hop in der DDR« von B-Side The Norm, der sich nicht nur an schlechte Voraus- setzungen erinnert und rappt: »Ich frag mich, was ich heute wohl wär, wenn er nicht gewesen wär – der Hip Hop in der DDR«. Es ist eine illustre Mischung geworden, die vor allem bei heute Um-die-Vierzigjährigen ein großes Hallo beziehungsweise Achja hervorruft. »Die Sammlung zeigt sehr viel wundervolle Musik, die scheinbar vergessen wurde«, beschreibt Müller das Konzept. Viele der Bands auf dem Sampler sind inzwischen aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, haben sich aufge- löst, manche auch wiedervereint (Die Art) oder umstruktu- riert (Sonic Boom Foundation). Mit »Stücken, von denen wir glauben, dass sie Jahre später noch nicht durchgefallen sein werden« habe man den Sampler angereichert, sagt Müller. Doch wirklich erfolgreich – solange man Erfolg in Verkaufszahlen und überregionaler Wahrnehmung misst – ist auch kaum jemand in den letzten zehn Jahren gewesen, die auf der Platte von Bands wie Krahnstøver, Two Wooden Stones oder Cox and the Riot vertreten werden. Dabei gab es in den 25 Jahren in Leipzig immer wieder gute Voraussetzungen und spannende Entwicklungen. Gothic-Fans kamen (und kommen immer noch) in Scharen, Indiepopfreunde diskutierten bei der Pop Up, Elec- tro-Fans tanzen hier, wobei es heute vor allem DJs und Electro- künstler sind, die auch über die Stadt und das Land hinaus erfolgreich wurden. »Es gab vor etlichen Jahren mal größere Hoffnungen, mehr Popkünstler aus Leipzig in die Profiliga landesweiter Wahrnehmung entsenden zu können«, sagt Mül- ler und fände es »freilich hochspannend, sich dem Musikkos- mos dieser Stadt auch mal vom DJ-Pult aus zu nähern«. Dass bekannte Acts wie Kassem Mosse, Mille & Hirsch oder Morlockk Dilemma nicht auf dem Sampler auftauchen, erklärt Müller damit, dass er bei dieser Kollektion nicht nach Musik schaute, die vordergründig auf Tanzflächen in Clubsituationen wirk- sam wird, sondern auf Pop. Und fügt abschließend hoffnungs- voll hinzu: »Die Szene war und ist jedoch potent genug – es kann auch heute jeden Tag passieren.« JULIANE STREICH ▶ Release-Konzert mit Die Art, Krahnstøver, Shélhôm (Two Wooden Stones), Cox and the Riot: 10.10., Werk 2 Nachdem der Kann-Records-Plattenladen Ende des Som- mers bedauerlicherweise schließen musste, weil schon seit geraumer Zeit die »Notwendigkeit bestand, etwas an den finanziellen und damit verbundenen räumlichen Umständen zu verändern«, wie Ladenbetreiber Alexander Neuschulz alias Sevensol der Groove erklärte, gibt es nun eine Neueröff- nung in der Plattenladenlandschaft zu vermelden. Poss- blthings heißt der kleine Laden im tiefsten Connewitz in der Bornaischen Straße 95. Eröffnet wurde er von Demian, der sich bereits als Labelbetreiber von Spunkey Monkey Records seit Jahren ausführlich mit elektronischer Musik beschäf- tigt. Wohl aus den daraus resultierenden Zeitplänen hat der Recordstore donnerstags bis samstags von 12 bis 19 Uhr geöff- net. +++ Zum Plattenplausch lädt ab 8. Oktober jeden Mitt- woch die Ilses-Erika-Radio-Bar. In Kneipenatmosphäre wird Radiounterhaltung analog, zum Anfassen und mit Schnitt- chen geboten. Gäste der ersten Show sind unter anderem Peter Piek, der von psychedelischsten Farben erzählt, Donis, der einen auf deutschen John Peel macht, zwei Fans von Jack Whites Plattenlabel Third Man Records, die Raritäten spielen, und Rainer Dinser, der alte Super-8-Filme live mit eigenen surrealen Geschichten synchronisiert. JUST ALLE TERMINE ALLE INFOS WWW.MORITZBASTEI.DE UNIVERSITÄTSSTR. 9 04109 LEIPZIG 0341.702590 08.10. WALLIS BIRD 04.10. KITTY HOFF & FORÊT-NOIRE ‚∂ 31.10. PINK ELEPHANT! 24.10. AHNE 18.10. DUBIOZA KOLEKTIV MUSIK 02.10. BLUES PILLS / THE VINTAGE CARAVAN 03.10. TORUL @ SCHWARZES LEIPZIG TANZT! 06.10. BENEFIZKONZERT - „KUNST:VERRÜCKT“ 2014 07.10. GANES 21.10. HENRIK FREISCHLADER 22.10. SONG SLAM 23.10. SIMON & JAN 25.10. CHEFDENKER VS SUPERNICHTS 26.10. DIE TOLLKIRSCHEN 30.10. SKA DELICIOUS I FEAT. TETRÊTE VIBRATION SYNDICATE U.A. WORT 06.10. DER DURSTIGE PEGASUS 11.10. THEATERTURBINE - GURKE ODER BANANE? 13.10. RISKIER DEIN BIER! 16.10. KNACKI DEUSER 20.10. HANS KRÜGER 23. & DER FUTUROLOGISCHE 24.10. KONGREß NACH STANISLAW LEM 27.10. UNTER DEM MILCHWALD ZUM 100STEN VON DYLAN THOMAS PARTY 02.10. DAS FEST DER FESTE! 17.10. STURA- SEMESTERAUFTAKTPARTY ANZEIGE Ich frag mich, was ich heute wär Die Compilation »Leipzig Is Calling You« vereint 25 Lieder aus 25 Jahren Titelseite is calling you: Drei kreuzer-Cover aus 25 Jahren kreuzer Kurze

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