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kreuzer_02_2015 - Theater A–Z

Teufelswerk: Bulgakows Romanklassiker wird zum albtraumhaften Drogenrausch

0215 054 Film 032 Musik 038 Literatur 056 Spiel 059 Kunst 060 Termine 072 Theater Schauspiel 19 Zimmer, Küche, Bad Das Theatrium wird zur begehbaren Bühne im Spiel um den Tod. ▶ Theatrium, 27./28.2. Action & Drama Improvisationstheater verschiedener Leipziger Improgruppen. ▶ Plan B, 19.2. Adolf Südknecht The Improvised Alternate-History-Show. Kultfak- tor! Folge: »Anno 1943: Festung Europa«. ▶ Horns Erben, 24.2. Am Beispiel der Butter Sehenswerte Uraufführung der preisgekrönten Störung der Dorfidylle von Ferdinand Schmalz. (R: Cilli Drexel) ▶ Diskothek/Schauspielhaus, 19.2. Amphitryon und sein Doppelgänger Gastspiel: Schauspielhaus Zürich. ▶ Schauspielhaus, 4./5.2. Angst reist mit Sybille-Berg-Stück zwischen Kabarettstückchen und Einsichten über eine geschundene Touristen- welt. ▶ Schauspielhaus, 18.2. NEU Anstiftung zum Fremdgehen Stück über Träume und Wünsche, die in zehnjähri- ger Ehe unerfüllt blieben. (R: E. Schreiber) ▶ theater fact, 13./14., 16., 19.-23., 26.-28.2. Antigone Von Magdeburg über Chemnitz nach Leipzig hat diese Neueinspielung nichts an Drögheit verloren. (R: Enrico Lübbe) ▶ Schauspielhaus, 12., 25.2. NEU Aus dem Land des Senkrechten Lächelns Inspiriert von den »Vagina-Monologen« kommen hier Interviews von Leipzigerinnen über ihr Ge- schlecht auf die Bühne. ▶ Cammerspiele, 11.-14.2. Das Blaue Licht Theatertag mit Theatergruppen behinderter Dar- steller. ▶ naTo, 9.2. TIPP Dark Star – fight the bomb, fight the crisis Das Üz und Pipidasdas geben eine interaktive Space-Show. Lösen Sie das Rätsel? ▶ Werk 2/Halle D, 19./20.2. TIPP Frozen (Eisrauschen) Sehenswerte Produktion des Theaterjugendclubs »Sorry, eh!«. ▶ Schauspielhaus/Hinterbühne, 11.2. Die Grönholm-Methode Die Absurditäten eines Bewerbungsgesprächs treibt dieses intensive Kammerspiel auf die Spitze. ▶ Theater der Jungen Welt, 28.2. Hamlet, Prinz von Dänemark Viele zerfaserte Regieeinfälle, kein roter Faden, schlechtes Spiel und zum Schluss eine kalkulierte Zuschauerprovokation. (R: T. Dannemann) ▶ Schauspielhaus, 15.2. Kabale und Liebe Braves Abituriententheater fürs Repertoire. ▶ Schauspielhaus, 19.2. Kenn’ Se Schillern? II Der neue Schillerabend mit Goethe von Schillers Erben. ▶ Haus Steinstraße, 21./22.2. Komödie im Dunkeln Erfahren Sie mehr auf den Theaterseiten. ▶ Schauspielhaus, 27.2. Das Labor Theaterturbine inszeniert ein Impro-Versuchsfeld. ▶ naTo, 20.2. Labor Mit Audrey Chen & Maria Chavez. ▶ Baustelle/Schauspielhaus, 26.2. NEU Leben auf der Baldrianrakete Erfahren Sie mehr auf den Theaterseiten. ▶ Schaubühne Lindenfels, 12.-14., 19.-21.2. Life of N in a Nutshell Spannender Computerspielansatz von Machina eX. ▶ Residenz, 1., 6.-8.2. Maria Stuart Georg Schmiedleitners zweiter Streich für den Schiller-Zyklus. »Kabale und Liebe« war nicht mehr als braves Abituriententheater. Vielleicht wirds jetzt besser. ▶ Schauspielhaus, 7., 14., 21., 24.2. Maxie Wander: Und irgendwie träume ich davon, ein neues Leben zu beginnen Verschobene Premiere, die nun hoffentlich gelingt. ▶ Cammerspiele, 25.-27.2. My love was a ghost. And your love, your love was leaving this rotten town Jörg Albrecht seziert im Werkauftrag »Effi Briest«. (R: S. Klewar) ▶ Diskothek/Schauspielhaus, 14.2. Nathan der Weise Behutsam deutende Inszenierung des Lessing'schen Toleranzdramas in der Inszenierung von Jürgen Zielinski. Die Versöhnung bleibt in dem Stück ein schöner Traum. Ab 14 J. ▶ Theater der Jungen Welt, 23.-26.2. NippleJesus Mathis Reinhardt (Schauspiel-Ensemble) mit einem Nick-Hornby-Solo. ▶ Museum der bildenden Künste, 25.2. Ouroboros, kuriose Wege zur (Un)Sterblichkeit Die Theatergruppe Klassisch blöd? ▶ Haus Steinstraße, 27./28.2. Rebellion!!! Abschlusspräsentation Theaterworkshop (14+). ▶ Baustelle/Schauspielhaus, 20.2. Der Reigen oder Vivre sa vie Bis aufs Ende ansehnliches Kaleidoskop um Libido und bürgerliche Moral. Nach Arthur Schnitzler und Jean-Luc Godard. (R: P. Preuss) ▶ Schauspielhaus/Hinterbühne, 1., 6.2. NEU Report Auftragsstück von Ulrike Syha über die Gefahren die hinter den Fassaden des Großstadtdschungels lauern. ▶ Diskothek/Schauspielhaus, 28.2. Riskante Spiele Die Theaterturbine improvisiert. ▶ naTo, 14.2. Sein oder Nichtsein Die Cammerspiele auf Auswärtstermin. ▶ naTo, 6.-8.2. NEU Shut Eye’s Club Zwei Performerinnen beginnen eine Reise (Lofft- Werkstattmacher). ▶ Pferdehaus, 13.2. StegreifFälle Das Knalltheater improvisiert. ▶ Cammerspiele, 5.2. Studio »EckeBosestraße (4)« Ein Bruchstück – Von und mit den Studierenden des Schauspielstudios. ▶ Baustelle/Schauspielhaus, 27.2. Das Testament des Grafen Dinnertheater vom Unternehmen Bühne. ▶ Domholzschänke, 7.2. Das Tierreich Uraufführung des preisgekrönten Jugendstücks, über dessen inhaltliche Dünne die Darsteller gut hinwegspielen. ▶ Diskothek/Schauspielhaus, 8.2. Träume – Von Träumenden für Träumer und solche, die es schon immer werden wollten Szenisch-musikalisches Projekt. ▶ Horns Erben, 5./6.2. turbineNachtflug! Flug-Nummer: TT33: Stationen meines Lebens. ­Improformat. ▶ Liveclub Telegraph, 27.2. Endt/Hanisch hannesfuhrmann RolfArnold Teufelswerk Bulgakows Romanklassiker wird zum albtraumhaften Drogenrausch Der Teufel treibt sich um und hat allerhand zwielichtige Gefährten mitgebracht. Gern verbirgt er sein wahres Antlitz und so können ihn die Zuschauer an diesem Abend in den Cammerspielen als Dr. Voland, Professor für Schwarze Magie, erleben. Regisseurin Mathilde Lehmann wagt sich an den sogenannten »rus- sischen Faust« heran, an Michail Bulgakows »Der Meister und Margarita«, und bringt die surreale Handlung als albtraumhaften Drogen- rausch auf die Bühne. Dichter Nebel zieht durch den Raum, unabläs- sig spuckt die Maschine neue Schwaden aus. Auf dem Boden sind Matratzen ausgelegt. Teils sitzt das Publikum auf ihnen, teils haben sich die Darsteller darauf ausgebreitet. Professor Voland (Ida Westheuser) steht rauchend an die Wand gelehnt und beobachtet, wie sich der Raum langsam mit Zuschauern füllt. Es ist ei- niges passiert in dieser düsteren Opiumhöhle, das verraten die vielen leeren Wodkaflaschen auf dem Boden. Kater Behemoth, gespielt von Florence Römer, schleicht gleichgültig umher. Bulgakows Roman, der erst 33 Jahre nach ­seinem Tod vollständig und unzensiert veröf- fentlicht wurde, beschäftigt sich satirisch mit dem Leben in Moskau zu Mitte des 20. Jahrhun- derts, flicht den Teufel und seine Gehilfen in diese Szenerie mit ein und eröffnet als weite- ren Handlungsstrang die Geschichte vom römi­schen Prokurator Pontius Pilatus. Alle ­diese Ebenen greift Regisseurin Lehmann auf und versteht es, den umfangreichen Roman auf sein Nötigstes zu reduzieren, um eine ­solide Bühnen­fassung zu entwerfen. Verpackt wird alles in einem Kontext von Traum und Rausch, mit dem sich Lehmann schon in frühe- ren ­Stücken beschäftigt hat. Sie legt in ihrer Ins­zenierung das Augenmerk weniger auf den ­gescheiterten Schriftsteller, den »Meister«, und seine Geliebte Margarita selbst. Vielmehr steht der Dichter Iwan Nikolajewitsch im Fokus, der nach einer Begegnung mit Voland in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird. Die Rollen bleiben dabei eher schwach ausgeprägt. Es fehlt ­ihnen zeitweise etwas an Tiefe und ­Profil. ­Textpassagen aus der Romanvorlage ­dienen als Dialoge, Stärke bekommt das Stück aber durch ­seine performativen Elemente. Die schaurigen Gefährten des Teufels, allen ­voran Todesengel Abadonna (Mareike Wöllhaf), kriechen und schleichen über die Bühne und schaffen eine düster-bedrohliche Stimmung. Der Frühlingsvollmondball, Höhepunkt der teuflischen ­Machenschaften, wird mit harten Beats zum ekstatischen Rave. Die schwere Kost des Romans reduziert die Bühnenfassung auf ein Minimum. Das macht das Stück zu einem kurzweiligen Vergnügen, das einen, anders als der Roman, am nächsten Tag schon kaum mehr beschäftigt. Doreen Kunze ▶ »Der Meister und Margarita«: Cammerspiele, nächste Termine noch unbekannt | Rezension | Theater A – Z Geisterstunde?: Bedrohliches Bühnenschleichen

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