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kreuzer_02_2015

Fleisch satt: In B’s Escados zog Miss Marple ein, ward bisher aber noch nicht gesehen; Löffelprobe: Das India Pale Ale aus der Brauerei Zwönitz

070 Essen & Trinken 0215 Film 032 Musik 038 Theater 048 Literatur 056 Spiel 059 Kunst 060 Termine 072 Das India Pale Ale der Brauerei Zwönitz Löffelprobe Dieser Laden ist schon ein Unikat: Rund 250 Sorten handwerklich gebraute Biere bieten »Die Bierfreunde« Marie Köhler und Sebastian Bertholdt in der Katharinenstraße an. Beide sind Quereinsteiger. Die Idee zu ihrem Start-up, Craft Bier zu verkaufen, entwickelten sie auf Reisen. »Vor allem in Frankreich und Belgien haben wir tolle Bierläden entdeckt«, sagt Marie Köhler. Sie meint damit weder die üblichen Getränkehandlungen noch Supermärkte. Bei ihnen trägt man die Flaschen dann auch nicht kistenweise davon, sondern jede einzeln in blaues Seidenpapier gewickelt. Die Inhalte sind kost- bar und stammen von kleinen Brauereien oder Brauern in Deutschland, Skandinavien, Irland und Großbritannien, aus den USA oder Neusee- land. Es sind ausschließlich individuelle Sor- ten, die in kleinen Mengen oft nur ein, zwei Mal im Jahr gebraut werden, manche vielleicht sogar nie wieder. Zu den Exoten gehören zum Beispiel das Mitschnagger Pils der Brauerei Buddelship in Hamburg oder Peter, Pale und Mary der dänischen Brauerei Mikkeller. Nachdem sie über Seminare und zahlreiche Kontakte zu Brauern genügend Fachwissen angesammelt und den Laden in der City gefunden hatten, legten sie los und stellten ein breites Sortiment auf: Die regionale Schiene um Einsiedler, Landskron und Ritterguts-Gose soll weiter ausgebaut wer- den. Das India Pale Ale des Brauereigasthofs Zwönitz im Erzgebirge ist ein schöner Einstieg ins Gespräch. »Dieser Bierstil stammt noch aus der indischen Kolonialzeit der Briten«, bringt Marie Köhler die originäre Herkunft kurz auf einen Punkt. Es hat mit 6,8 ‰ vol. einen etwas höheren Alkoholgehalt als zum Beispiel Pils und ist stärker gehopft. Die Zwönitzer brauen es mit vier ver- schiedenen Hopfenarten: laut Etikett Citra, Simcoe, Cascade und Amarillo. Dazu set- zen sie zwei Sorten Malz, Hefe und Wasser ein. Es sollte zwischen 12 und 15 Grad Celsius temperiert getrunken werden, weil die Aromen dann besser zur Geltung kommen als bei kalten Trinktemperaturen. Die schöne Blume hält des- halb beim Eingießen ins Glas zwar nicht lange, aber der malzige Duft regt zum Probieren an. Selbst einem Bier-Laien wie mir schmeckt das bernsteinfarbene Bier ob seiner herb-fruchtigen, ausgewogenen Note. Die 0,33-Liter-Flasche kostet 2,49 Euro. Wer mehr wissen will: Die beiden Craft-Bier-Spezialisten laden regelmä- ßig zu Themenseminaren, Verkos- tungen und zum gedanklichen Aus- tausch ein. Man muss dazu kein großer Bierfreund sein, aber selbst aus- gesprochene Weinkenner können hier schnell einer werden. PETRA MEWES ▶Die Bierfreunde, Katharinenstr. 11, 04109 Leipzig, Tel. 60 47 21 99, Mo–Sa 10–20 Uhr, www.diebierfreunde.com Bewusster trinken mit Craft Bier Höhere Mächte müssen beschieden haben, dass die Gastronomie im Souterrain der Deutschen Bank ein Steakhouse zu sein hat. Auch die Betreiber im nun wohl dritten Anlauf wagen sich ans Thema Fleisch. Nachdem erst eine Ber- liner Systemgastronomie, das Steakhaus Esca- dos, ein- und wieder auszog, warf im vergangenen Jahr Pächter Marc Böttcher das Handtuch. Die neuen Betreiber, die S&L Steakhouse Leipzig GmbH mit dem Leipziger Gastronomen Jan-Dirk Gürtler, starteten nun als Miss Marple’s Steaks ’n Bar. Doch bisher ist in den verwinkelten Gast- räumen samt Loungebereich, Bar und Séparées keine Spur von Miss Marple zu entdecken. Wie eh und je drehen im größeren Speisesaal die Windrotoren über eleganten Rattanmöbeln und Grünpflanzen ihre Kreise. Auskunftsbereit zeigt sich der junge Kellner: »Im Frühjahr soll hier umgebaut werden.« Die Speisekarte überrascht ob ihrer neuen Form als Schwergewicht, weniger mit dem Inhalt. Denn sie offeriert klassische Steaks, Spareribs sowie Fleisch- und Fischgerichte. Als Vorspei- sen gibt es zum Beispiel Tatar vom Rind oder gekochte Kalbszunge, für (hierher verirrte) Vegetarier Tagliatelle mit kross gebratenen Tofu- würfeln, Cashewkernen, Sweet-Chili-Sauce und frischem Koriandergrün oder Quinoa-Pilz- Risotto mit frischen saisonalen Pilzen und Frühlingslauch. Laut Karte beziehen die Köche das Fleisch von regionalen Erzeugern sowie von international renommierten Züchtern, darunter Dry Aged Beef aus Irland sowie eingeführte Marken wie US Prime Beef. Aus Australien kommen Wagyu, Entrecôte und das Fleisch für die stolzen 1.000 Gramm schweren Tomahawk-Steaks. Ich probiere australisches Flat Iron. Mit dessen 400 Gramm, aus der Schulter geschnitten und auf Wunsch medium gegrillt, sah ich mich anfangs überfor- dert. Doch die wirklich zarte Struktur und der fleischige Geschmack überzeugten mich dann doch, alles aufzuessen. Es wird in der Küche kaum gewürzt, weil es keiner großen Zusätze bedarf. Etwas frisch gemahlener Pfeffer reichte (mir) völlig aus. Beilagen bestellt man extra, zum Beispiel Bohnenragout und Madeirasauce, Ofenkartoffeln oder Pommes. Das Essen be- kommt insgesamt durchaus Pluspunkte, obwohl das Salatbuffet kreative Ideen vermissen lässt: Highlight unter all den Blatt- und Gemüsekom- ponenten war eine mit Shrimpssalat gefüllte Tomate. Was optimiert werden sollte, ist auch die Abstimmung zwischen Service und Küche. Erst fand man unsere Reservierung nicht, dann wurde die Suppe kaum lauwarm serviert und musste zurückgehen. Das Getränkeangebot erfüllt durchaus die Erwartungen an ein Steakhouse. Zumal die gut bestückte Bar im Eingangsbereich alle Betrei- ber überlebt hat. Was dem Restaurant trotz neu verkündetem Konzept fehlt, ist eine wirklich individuelle Note. Wo ein Thema draufsteht, sollte auch ein Thema drin sein. Miss Marple, übernehmen Sie! PETRA MEWES ▶Miss Marple’s Steaks ’n Bar, Marthin-Luther-Ring 2, 04109 Leipzig, Tel. 9 60 71 27, Mo–Fr 17–0, Sa/So/Feiertage 12–0 Uhr, Hauptgerichte ab ca. 15 €, www.miss-marples.com Fleisch satt NICKPUTZMANN Schwergewichte auf dem Teller: In Miss Marple´s Steakhouse spielt Fleisch die Hauptrolle In B’s Escados zog Miss Marple ein, ward bisher aber noch nicht gesehen den. Das India Pale Ale des Brauereigasthofs Zwönitz im Erzgebirge ist ein schöner Einstieg ins Gespräch. »Dieser Bierstil stammt noch aus der indischen Kolonialzeit der Briten«, bringt Marie Köhler die originäre Herkunft kurz auf einen Punkt. Es hat mit 6,8 ‰ vol. einen etwas höheren Alkoholgehalt als zum Beispiel Pils und ist stärker gehopft. Die Zwönitzer brauen es mit vier ver- schiedenen Hopfenarten: laut Etikett Citra, Simcoe, Cascade das bernsteinfarbene Bier ob seiner herb-fruchtigen, ausgewogenen Note. Die 0,33-Liter-Flasche kostet 2,49 Euro. Wer mehr wissen will: Die beiden Craft-Bier-Spezialisten laden regelmä- ßig zu Themenseminaren, Verkos- tungen und zum gedanklichen Aus- tausch ein. Man muss dazu kein großer Bierfreund sein, aber selbst aus- gesprochene Weinkenner können hier schnell einer werden. PETRA MEWES ▶Die Bierfreunde, Katharinenstr. 11, MAIKA BUTTER 04109 Leipzig, Tel. 60472199, Leipzig, Tel. 9607127, Mo–Fr 17–0, Sa/So/Feiertage

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