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kreuzer_02_2015 - Editorial

0215 003 Termine 072 Kunst 060 Spiel 059 Literatur 056 Theater 048 Musik 038 Film 032 Editorial Das Cover kenne ich doch, werden Sie vielleicht denken. Jawohl, Sie haben recht. Es ist eine Vari- ante des Heftes aus dem Januar 2014. Damals ging es in unserer Titelgeschichte um den Rassis- mus in der Mitte der Gesellschaft, der sich in Leipzig durch Kundgebungen gegen Flüchtlings- unterkünfte und einen Moscheebau Bahn brach. Im Editorial stand vor 13 Monaten an dieser Stelle der Satz: »Gerade die Bürger einer ›welt- offenen‹ Stadt wie Leipzig sollten deutlich Stel- lung beziehen gegen Fremdenhass, rassistische Ressentiments und die dumpfe Duldung ag- gressiver Hetzer.« Ein solches Zeichen nun setzten viele Leipzigerinnen und Leipziger, als sie am 12. Januar gegen den Legida-Aufzug auf die Straße gingen. Sicherlich bangten manche von ihnen zuallererst ums Image der Stadt, das Schaden nehmen könnte. Viele aber trieb wirklich der Protest gegen vermeintlich besorgte Bürger an, die zum Großteil ihre menschenfeindliche Weltsicht nur schlecht kaschieren konnten. Wer diese Gruppe ist, die sich selbst zum »Volk« stilisiert, was sie bewegt und was am 12. Januar geschah, können Sie in unserem Politikschwer- punkt (S. 14–17) lesen. Die Entscheidung, das eigene Cover zu zitieren – und damit neben aller No-Legida-Entschlossenheit auch auf die Leip- ziger Zustände hinzuweisen –, fiel uns umso leich- ter, als dieses Titelbild von Ihnen als das beste von 2014 gewählt worden ist. Rund ein Viertel stimmten für den Gartenzwergmob ab – die Brüste kamen auf 16, der Osten-Titel auf 15 Pro- zent. Vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben! Uns erreichten Kommentare, wie aktuell dieses Motiv leider sei, da hatten wir uns intern ge- rade fürs Eigenzitat entschieden – und fühlten uns durch Sie bestärkt. Im Bereich Politik müs- sen wir auch eine Veränderung ankündigen: Unser Redakteur Björn Menzel hat den kreuzer verlassen, um eine unerwartete berufliche Chance wahrnehmen zu können. Für diese wün- schen wir Björn alles Gute – einen neuen Kopf fürs Politikressort stellen wir Ihnen hoffentlich bereits im nächsten Heft vor. Leipzig ist nicht Dresden. Eine banale Aussage: X ≠ Y. Schließlich ist auch Horst nicht Heidi – der eine lebt als Lama im Zoo, das Opossum schielt durch die ewigen Jagdgründe. Leipzig ist aber auch vieles andere nicht und manches doch. Nicht wenige Mythen ranken sich um die Stadt und werden besonders im Jubiläumsjahr unterstrichen. Den Tod des fastenbedingt ausge- mergelten und barfüßigen Bischofs Eido vor 1.000 Jahren – der Grund für die Ersterwähnung – nehmen wir daher lose zum Anlass, um ein bisschen in den Stadtgeschichten zu stöbern. Warum das mit den Linden im Stadtnamen viel- leicht nicht stimmt, wie das nun mit der Hel- denstadt war und auf welchen Pfaden der Mythos Connewitz wandelt, ist in unserer Titelgeschichte zu erfahren (S. 20–27). Diese wird vom Inter- view mit dem Anglistikprofessor Elmar Schenkel flankiert, der uns erklärt, dass Mythen trotz ihres ambivalenten Verhältnisses zur Wahrheit Lebensmittel für die Menschen sind. Vor genau 50 Jahren wurde übrigens schon ein- mal Stadtjubiläum gefeiert. Damals ging es allerdings um 800 Jahre – Stadtrecht und Erst- erwähnung als Siedlung im Sumpf sind eben nicht das Gleiche. Welche Bilder man 1965 zu den Feierlichkeiten produzierte, hat sich kreuzer- Redakteurin Britt Schlehahn angeschaut. Hoffen wir, dass für 2015 Ernst Bloch recht behält, der meinte: »Nur jenes Erinnern ist fruchtbar, das zugleich erinnert, was noch zu tun ist.« Schreiben Sie Geschichte(n) und passen Sie auf sich auf! TOBIAS PRÜWER (als Elternzeitvertretung) ▶ chefredaktion@kreuzer-leipzig.de Boomtown? Provinzhölle? Freiraum? Cityblick, geworfen von Czermaks Garten aus MAIKABUTTER 27.2.–15.3.2015 www.kurt-weill-fest.de Alljährlich lädt das Kurt Weill Fest nach Dessau, die Stadt der Moderne ein – nun erstmals auch nach Magdeburg und Halle: 60 Konzerte mit national und internationalen Künstlern verwandeln die Region in ein Festspiel-Mekka. Und Artist-in-Residence Cornelia Froboess verleiht dem Festspiel-Motto „Vom Lied zum Song“ besondere Geltung! Ob „Dreigroschenoper“, „Mahagonny Songspiel“, „Johnny Johnson“ oder „Royal Palace“ – hochkarätige Festival-Produktionen sorgen für spannende Aufführungen der Weill-Klassiker; Künstler wie Katharina Thalbach, Ute Lemper, Dieter Meier und Wolfgang Holzmair, das Ensemble Modern, das MDR Sinfonieorchester und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz verleihen dem Festival internationalen Glanz. Machen Sie Ihre Zeit- und Klangreise in die Stadt der Klassischen Moderne – wir freuen uns auf Sie! Kurt Weill * 1900 Dessau † 1950 New York Bauhaus Dessau Cornelia Froboess Wolfgang Holzmair Ute Lemper Dieter Meier ANZEIGE Leipzig. Subjektiv. Selektiv. 10142.80EURO de-leipzig Sonderbar Bericht vom Gründungs- treff der AfD-nahen Patriotischen Plattform Extra Mit u:boot Das Campusmagazin des kreuzer Startklar DOK Leipzig-Chef Claas Danielsen im großen Interview Hin da Die besten Partys, Konzerte, Filme und Ausstellungen Hurra! 25 Jahre Freiheitbitte wenden Willkommen in Leipzig Über den Rassismus in der Mitte der Gesellschaft Leipzig. Subjektiv. Selektiv. 01142.80EURO Macht Im Interview: Der Grünen-Politiker Johannes Lichdi Geld Kein Ende in Sicht: Die Provinzposse um das Defizit am Schauspiel Sex Die Schöne und das Biest: Bildermuseum bezieht Stellung Kultur Alle Ausgehtipps, die besten Filme, Kneipen, Shows und Konzerte de 09142.80EURO de-leipzig Leipzig. Subjektiv. Selektiv. Ein QuartiEr wandElt OST IN TRANSLATION sich zum szEnEviErtEl Adressflut Alle Kulturtipps, die süf- figsten Kneipen, die besten Filme, Konzerte, Shows Tanzwut Neue Drogen, weniger Freiraum, mehr Hipness: Die Clubs verändern sich Unmut Nazi-Hirsche pirschen sich an Schüler heran – die haben ohnehin nichts zu lachen 01142.80EURO 1 2 3 23

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