Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

kreuzer_02_2016 - Editorial

0216 003 Termine 072 Kunst 060 Literatur 056 Theater 046 Musik 036 Spiel 034 Film 028 Editorial Sie haben gewählt, Hitler hat gewonnen. Tja, so kanns gehen, zum Glück handelte es sich bei dieser Wahl aber nur um die zu unserem Cover des Jahres 2015. Fast die Hälfte der Wähler stimmte für das Titelblatt aus dem Juli, auf den zweiten Platz kam das Septemberheft mit einem Foto aus der Ernst-Grube-Halle und der Diagnose »Das System hat versagt«. Damals, vor gerade einmal fünf Monaten, ging es los mit all der Aufregung um Menschen, die Asyl su- chen. Platz drei erkämpfte sich das seine eigenen Kinder fressende Hype-Monster, meisterhaft illustriert vom quasi gottgleichen Künstler James Turek, der traditionell auch unsere »Letz- te Seite« mit einem Wimmelbildrätsel bestückt. Würden nun also – dies nur als Gedankenexpe- riment – Hitler und das Hype-Monster eine große Koalition bilden, so hätten sie locker eine absolute Mehrheit. Und wenn Sie jetzt denken: Was für ein Unfug, dann gucken Sie sich die Stadt mal an. Was hielt sie in Atem in den letzten Mo- naten? Genau: Nazis und der Hype mit seinen Gentrifizierungsauswüchsen. Na gut, ein paar andere Sachen auch. Aber Spaß beiseite! Wir sind nämlich sehr de- primiert – wie sehr, das können Sie in unserer Titelgeschichte ab Seite 18 nachlesen. Es gibt nämlich Orte in dieser Stadt, Orte, die in ihrer Trostlosigkeit so niederschmetternd sind, dass kein fühlendes Herz sich ihrer traurigen Aura entziehen kann. Ein paar dieser Orte haben wir besucht und ganz emotionsvoll beschrieben, warum sie uns so traurig machen oder gar in Angst versetzen. Und, siehe da, gleich ging es uns wieder besser, in Wirklichkeit macht es nämlich großen Spaß, deprimiert zu sein, zu- mindest so lange sich das nicht zur Krankheit auswächst. Also, liebe Leserinnen und Leser, schwelgen Sie mit der versammelten kreuzer- Autorenschaft im urbanen Unwohlsein. Das ge- hört schließlich auch dazu. Ein ganz besonderer Genuss ist vielleicht die Lektüre unseres Interviews mit einem der größten deutschen Geschichtenerzähler, dem Drehbuchautor und Regisseur Wolfgang Kohl- haase. Schon in der DDR wurde er berühmt für Filme wie »Berlin – Ecke Schönhauser« oder »Solo Sunny«, später arbeitete er mit dem Regis- seur Andreas Dresen zusammen. Die Drehbü- cher für »Sommer vorm Balkon« und jüngst für Dresens Verfilmung des Clemens-Meyer- Romans »Als wir träumten« stammen von Herrn Kohlhaase. Die Schriftstellerin Madeleine Prahs, die zweifellos irgendwann den Büchner-Preis gewinnen wird, besuchte Kohlhaase in seinem Haus, irgendwo in Brandenburg, wanderte mit ihm umher und lauschte den Dingen, die er so zu sagen hatte. Das Resultat können Sie ab Seite 24 nachlesen. Kommen Sie gut durch den Februar und denken Sie daran: Man kann nicht immer gewinnen. Es gibt Tage, da verspeist man den Bären, und Tage, da wird man eben vom Bären verspeist. ANDREAS RAABE ▶ chefredaktion@kreuzer-leipzig.de Kopf hoch: Andere haben es auch nicht leicht „Wahrhaftig kühn, doch möglich“ Sonntag, 28.02.2016 Samstag, 05.03.2016 Anhaltisches Theater Dessau Kurt Weill Der Zar lässt sich photographieren, op. 21 Ernst Krenek Der Diktator, op. 49 Musikalische Leitung: Daniel Carlberg Solisten: Ulf Paulsen, Iordanka Derilova, Angelina Ruzzafante u.a. Anhaltische Philharmonie Dessau Krenek, Weill & Die Moderne www.kurt-weill-fest.de ANZEIGE 09152,80EURO Leipzig. Subjektiv. Selektiv. de-leipzig Das System hat versagt Unwürdige Massenunterkünfte für Geflüchtete, offener Rassismus in der Bevölkerung: Sachsen scheitert in der Asylpolitik Ausgefragt Handballer? Tätowiert? Stefan Kretzschmar im großen Interview Abgetreten 1069 ist tot. Nachruf auf einen der berühmtesten Kneipengänger der Stadt Analysiert Warum Uni-Rektorin Beate Schücking ausgemustert wurde Aufbereitet Die besten Konzerte, Filme, Bücher und Aus- stellungen des Monats 09152,80EURO de-leipzig 4 194163 402804 07 07152,80EURO Leipzig. Subjektiv. Selektiv. So wird Leipzig die Antifa los Punk Nackt im Rausch: Anna Haifischs Gilbert zu Besuch bei den Buddies Get Drunk Alle Ausgehtipps, die besten Partys, Konzerte, Kneipen und Bücher Stay Gekommen, um zu blei- ben: No Legida-Macher im großen Interview Endlich Hilfe aus Dresden de-leipzig 1 2 3 michaelluDWiG 4194163402804

Seitenübersicht