Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

kreuzer_12_2014

Grillsteaks, Burger, Livemusik: Die Bar Chocolate ist umgezogen und hat ein neues Konzept; Tisch 17 is´n Arsch! Irmin Burdekats Bekenntnisse eines Gastwirts

Termine 084 Kunst 066 Literatur 062 Theater 050 Musik 040 Spiel 038 Film 032 075 Essen & Trinken1214 Leipzig Tag & NachT 2014/15 220 RestauRants im test Erhältlich in jedem gut sortierten Zeitschriftengeschäft sowie als e-paper und PDF unter www.kreuzer-leipzig.de/restaurantfinder QuickLunchQuickLunch ANZEIGE Die Bar Chocolate, seit 2002 eine Location der TNC Group Leipzig, ist umgezogen, auf den ersten Blick mit der gesamten Einrichtung samt Kronleuchter über dem Tresen in der Mitte, Mauerwerk an den Wänden und mehr als 300 Kerzen daran. Beim zweiten Blick wird deutlich, was TNC-Chef Michael Kuriat zur Eröffnung erläuterte: »Wir haben das Konzept erheblich erweitert. Das Chocolate ist nicht mehr nur Bar und Eventlocation, sondern zusätzlich auch Grill und Restaurant.« Kaum 200 Meter Luftlinie vom alten entfernt bietet der neue Standort im Barfußgässchen wesentlich mehr Platz. Das bekannte stylishe Ambiente ergänzt eine offene Küche mit Grill und gläserner Fleischtheke, in der Küchenchef Ronny Kopsch Rump- und Tomahawksteaks, Burger, Hähnchengerichte und Salate zubereitet. Laut Kuriat soll sich hier ein Dinner-Club ent- wickeln, wie es ihn in Leipzig bisher nicht gab. Dazu wurden die Räume im Souterrain entkernt und trotz der Größe als intime Disco und Club mit Bühne, zwei Tresen sowie dezent platzierten Sitzgruppen gestaltet. Die Bestuhlung insge- samt ist flexibel, um auch bei geschlossenen Ver- anstaltungen genügend Varianten zu bieten. Zwei Treppenhäuser führen nach unten, eins davon ermöglicht den separaten Eingang von der Straße aus. Restaurantchefin Kathleen Elsner hat in Küche, Bar und Service anfangs 14 Mitarbeiter im Ein- satz. Die angepeilte Zielgruppe dürfte ein Publi- kum jenseits der 25 Jahre sein. Jeden Mittwoch- abend gibts Livemusik, jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat After-Work-Partys. Die Mühen der Ebenen zeigten sich in den ersten Tagen: Auch wenn ein Restaurant gut besucht ist, wünscht man dem Personal etwas mehr Kon- zentration. Mal vergaßen die Köche beim an- gesagten Burger die Ananas, bei einem anderen Gericht die versprochene Aubergine. Auch sollte eine Restaurantchefin ruhig zugreifen, wenn sie am Pass drei bereitstehende Teller sieht, die Kellnerin aber gerade andere Gäste berät. Ist doch schade, wenn die Speisen erst kalt werden und die Köche dann wieder von vorn anfangen müssen. PETRA MEWES ▶ Chocolate – Bar, Grill, Dinner Club, Barfußgässchen 12, 04109 Leipzig, Tel. 2 25 27 27, tägl. ab 11 Uhr, Hauptgerichte ab 8,80 €, www.chocolate-leipzig.de Grillsteaks, Burger, Livemusik Die Bar Chocolate fährt nach ihrem Umzug ins Barfußgässchen ein neues Konzept Chocolate: Mittwochs spielt die Hausband zum Dinner sweNreichhold Irmin Burdekats Weg in die Gastronomie war, wie er in seinem jüngst erschienenen Buch verrät, »gepflastert von Illusi- onen, Träumen und fro- hen Erwartungen«. Dass er überhaupt Gastronom wurde, verdankt die Welt jenem Glücksgefühl, das den Fünfjährigen befiel, wenn es zu Hause an der Tür klingelte und Gäste kamen. Endlich war was los! Nach diesem leichten Einstieg in seine Welt lässt er uns dann teilhaben an dem, was Wirte, Köche und Kellner hinter ihren Tre- sen, Herden und Empfangstischen so treiben. Vor allem klärt er auf, was sie über ihre Gäste denken. Da kommt so mancher nicht gut bei weg. Zum Beispiel jener Herr an Tisch 17, der sich als Weinkenner aufspielt, zwar gar keine Ahnung hat, aber das Personal belehren will. Dem nimmt er schlitzohrig den Wind aus den Segeln. Mit Vor- gesetzten ohne Gespür fürs Fach und die Men- schen geht er weniger galant um. Da fliegen dann schon mal die Fetzen. Fehler beichtet Bur- dekat auch, so zum Beispiel floppten seine Bier- tage im »Weinkrüger«. Der Autor brachte es vom kofferschleppenden Hotelpagen über Jobs als Kellner und Somme- lier, Restaurantleiter und Hoteldirektor in gefühl- ten hundert Kneipen, Raststätten, besseren Lokalen und noblen Häusern zwischen Sylt und Saarbrücken bis zum (Mit-)Begründer der Knei- penketten Alex und Café & Bar Celona. Als er die auf dem Höhepunkt seines Schaffens verkauft hatte, fiel ihm zu Hause die Decke auf den Kopf – so sehr, dass der Frührentner wieder von vorn anfing. In der Gastronomie. In 27 Kapiteln, von denen keines langweilig ist, lässt er uns teilha- ben an gastronomischen Kamikaze-Einsätzen, improvisierten Sternstunden und unsinnigen Machtspielchen. Nebenbei stellt er neue Feinde wie alte Bekannte vor. Die einen sind Banker und Bedenkenträger, die anderen »Schergen vom Finanzamt«. Ironie? Der Autor meint das ernst. Burdekat weiß scheinbar alles am besten. Aber er ist kein Sprücheklopfer. Sein ausgefülltes Berufsleben besteht vor allem darin, sicherzu- stellen, dass es den Gästen gut geht. Denn dann gehts auch dem Personal gut und letztendlich natürlich ihm selbst. Und Spaß muss es machen. Im Umgang mit krümelkackenden Buchhaltern ist sein Humor eher von subtiler Art, aber dafür gut zu lesen. Nur wenn Gäste meinen, sie kön- nen einer Kellnerin dumm kommen, hört der Spaß auf. Das Fazit seines Buches steht bereits am Ende des Vorworts: Mit Gästen lebt man nicht leicht – ohne überlebt man nicht lange! Die dann fol- genden knapp 300 Seiten sind pures (Lese-) Vergnügen. PETRA MEWES ▶ Irmin Burdekat: Tisch 17 is’n Arsch! Geständnisse eines Gastwirts. Bielefeld: tpk-Verlag 2014. 287 S., 24,80 €, auch als E-Book und Hörbuch zum Download, www. tisch17isnarsch.de Tisch  is’n Arsch! Irmin Burdekats Bekenntnisse eines Gastwirts sind vor allem eins: Realsatire | Rezension | 032075 2014/15220 RestauRants im test 04109 Leipzig, Tel. 2252727, tägl. ab 11 Uhr,

Seitenübersicht