007 Tipps des Monats0616 Termine 084 Kunst 070 Literatur 066 Theater 056 Musik 044 Spiel 042 Film 036 Kunst – »Vergessene Avantgarde: Das Künstlerhaus am Nikischplatz« Das Künstlerhaus am Nikischplatz ist fast völlig aus dem lokalen Bewusstsein gefallen. Im Oktober 1900 eingeweiht, wurde es 1943 zerstört. Heute erinnert das Portal samt Schriftzug an den Ort, wo Künstler arbeiten, ausstellen und feiern konnten. Der Leipziger Architekt Fritz Drechsler entwarf für den Leipziger Künstlerverein einen Jugendstilbau, der Wohnungen, Ateliers, Gesellschaftsräume und eine Kegelbahn beheimatete. Die Künstler schmückten ihn aus und huldigten dabei dem lokalen Helden – Max Klinger. ▶ 22.6.–16.10. Stadtgeschichtliches Museum/Neubau Literatur – Judith Hermann: »Lettipark« Nach »Sommerhaus, später« versuchten alle jungen Schriftstellerinnen, wie Judith Hermann zu schreiben. Aber an das Original ist niemand je herangekommen. Ihre Sprache blieb stets unverwechselbar in ihrer ele- ganten, zugleich spröden Lakonie. Das beweist sie auch in ihrem aktuellen Erzählungsband »Lettipark«. Worum es geht? Ist doch egal. Vivaldi hat bekanntlich auch nicht 344 Solokonzerte geschrieben, sondern ein einziges 344-mal komponiert. ▶ 2.6., 19.30 Uhr, Haus des Buches Literatur – »Die elfte These ...« Die Utopien haben es ja gerade nicht leicht. Eben darum sollten wir über sie nachdenken. Wolfgang Hilbig hat es jedenfalls getan: zum Beispiel in seiner Erzählung »Die elfte These über Feuerbach«. In einem Podiums- gespräch werden sich der Literaturkritiker Helmut Böttiger und die Schriftstellerin Jayne-Ann Igel dem utopischen Denken bei Hilbig annähern und dabei Raum für weiteres Utopisieren bieten. ▶ 9.6., 19.30 Uhr, Haus des Buches Theater – 10. Leipziger Straßentheatertage Manege frei: Dieses Theater spaziert in den Park und die Fußgängerzone. Passanten verwandeln sich in Publikum, dem Alltag wird die rote Nase aufgesetzt und die Routine durchgerüttelt. Verschiedene Akteure spielen auf und schütteln Skurriles oder auch mal Sand aus dem Ärmel: Gaukelei und Clownerie, Akro- batik und Jonglage, Pantomime und Stegreif. Und das bei freiem Eintritt – nur der Hut geht rum. Kann Theater ehrlicher sein? ▶ 9.–12.6., Innenstadt, Clarapark, www.knalltheater.de Theater – Intro – ein Festival für Dramaturgie in Leipzig Was Dramaturgen eigentlich so machen, ist eine oft gestellte Frage. Hier kann man sie direkt adressieren oder einfach zuschauen, was in den Köpfen der HMT- Dramaturgie-Studierenden so herumspukt. Ein neun- tägiges Festival hat die studentische Initiative auf die Beine gestellt, um frische Perspektiven auf die Theater kunst zu geben. Viele ungewöhnliche Orte werden bespielt und freilich gibt es ein Rahmenprogramm. »Party hard!« kommt nicht zu kurz. ▶ 18.–26.6., verschiedene Veranstaltungsorte, www.intro-festival.de Kunst – F/Stop – 7. Festival für Fotografie Leipzig Was sagen uns Fotos, was verschweigen sie uns? Wie viele Sprachen spricht ein Foto eigentlich? Wer hält die Gegenwart wie und wofür fest? Viele Fragen stellt das diesjährige Fotofestival mit dem Motto »The End of the World as we know it«, und das nicht nur in der Hauptausstellung auf der Spinnerei, sondern in der ganzen Stadt. Dabei bleibt der Blick nicht in der Gegen wart hängen, sondern wendet sich historischen Positi- onen zu. So werden Arbeiten von Gerda Taro zu sehen sein. Ein Symposium, eine Filmreihe und noch viel mehr ergänzen das Fotografierte. ▶ 25.6.–3.7. Spinnereigelände, www.f-stop-leipzig.de StadtgeschichtlichesMuseum _GabyGerster FrederiekeTambaur gerdataro,Regards10.Juni1937