Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

kreuzer_10_2015 - Editorial

003 Termine 084 Kunst 072 Literatur 068 Theater 056 Musik 044 Spiel 042 Film 036 Editorial1015 Dumdideldum, das Hype-Monster geht um und es frisst, frisst, frisst. Als wir letztens hier im kreuzer so rumsaßen, nichts weiter zu tun hatten und überlegten, was denn nun die Stadt so umtreibt, da dachten wir gar nicht daran, ­eine Hype-Geschichte zu machen. Eigentlich haben wir uns die letzten Jahre ja ganz gut ­vorbeigeschmuggelt an all den Leipzig-Hypzig- Schreibereien. Auf jeden Fall gab es da eine ­Beobachtung, die jeder bestätigen konnte: Es entstehen unglaublich viele kleine, illegale oder halblegale Partyläden, deren Adressen oft geheim gehalten werden, die über kurz oder lang doch jeder kennt und die dann schnell wie- der verschwinden. Klar, illegale, geheime Partys gab es schon immer – aber doch ist jetzt gerade irgendwas neu. Etwas ist anders als beispiels- weise in den neunziger Jahren, als überall illegale Technopartys gefeiert wurden. Ist es der Hipster- faktor? Sind es die neuen Kommunikations- möglichkeiten, Facebook und so weiter, die von der Szene zunehmend negiert werden? Ist es das Gefühl, dass viele dieser Läden so was wie Jungunternehmertum sind, ein Sichausprobie- ren, bevor man es auf dem real existierenden Jungmenschenarbeitsmarkt versucht? Oder liegt es vielleicht daran, dass kaum noch jemand in dieser Szene der temporären Partyorte ordent- liche Drogen nimmt? Fakt ist jedenfalls: So viel los wie gerade jetzt war nie in der Stadt. Und es gibt da diesen paradoxen Effekt: Sobald so eine Party oder ein Club funktioniert, ist es eigent- lich schon wieder vorbei. Jeder hat das Gefühl: Ich muss da schnell hin, bevor es tot ist oder vereinnahmt wird. Der Hype macht den Hype fertig und frisst seine Kinder – ja, so kam das ­alles. »Coolness ist ein seidener Faden«, schrei- ben Josa Mania-Schlegel und Juliane Streich in ­unserer Titelgeschichte ab Seite 20, die sich mit eben diesem Phänomen der temporären Party- orte beschäftigt. Die beiden beschreiben auch die Spießigkeit dieser Szene, die sich verzweifelt daran klammert, ihre Exklusivität und Cool- ness zu bewahren. Time to say gooooodbyeeeeee, heißt es mal wieder beim kreuzer. Wir sind ja – mittelfristig gesehen – ein Durchlauferhitzer, in den junge Talente gefüllt werden, die dann ein paar Jahre später als glorreiche, am harten Leipziger Zei- tungsmarkt gestählte Vollprofis die Redaktion verlassen, um die Welt zu erobern. Diesmal ­gehen E-Musik-Redakteur Martin Wohlgetan, Kinder & Familien-Redakteurin Dr. Miriam Schultze und Werft-Chefin Sina Marx (ehemals: Fischer) von Bord, um in richtigen Jobs rich- tiges Geld zu verdienen. Ich will gar nicht viele Worte machen, außer diese: Ich heule, wir heu- len und wir werden euch vermissen, ihr coolen Schwibbögen! Ja, Sina Fischers Art, wer hat ­deine bunten Bildchen nicht mit leuchtenden Augen ausgemalt? Und Miriam Schultze- »Überflüssig«, wer hat sich bei der Lektüre ­deiner verrückten Kindersachen-Rubrik nicht vor Lachen in die Hose gemacht (fast)? Und Herr Wohlgetan, wo konnten wir unser Mütchen nach klassischer Klassik und jazzigem Jazz besser kühlen als bei deinen Konzerttipps des Monats? Nirgends! Neu an Bord gekrabbelt ist derweil Theresa ­Eisele. Nachdem sie einige Jahre als Autorin, meist für das Ressort Kinder & Familie, schrieb, übernimmt sie es nun ganz und führt das Ding ins 22. Jahrhundert. Zu erreichen ist sie unter der Mailadresse familie@kreuzer-leipzig.de. Herz- lich Willkommen, liebe Theresa, Mast und Schotbruch! Und nun: Bitte umblättern! Andreas Raabe ▶ chefredaktion@kreuzer-leipzig.de franziskabarth Traurig und geschlossen liegt es darnieder, das Goldhorn, Archetyp der temporären Partyorte im Leipziger Osten Tickets › 0341 1268 168 oder 0341 14 14 14 Infos › jazzclub-leipzig.de 1.— 10. Oktober 2015 ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN | © CALIGABIMBA Brad Mehldau »After Bach« | Wayne Krantz Nils Petter Molvær | Johanna Borchert Michael Wollny & Eric Schaefer feat. Det Norske Blåseensemble »Nosferatu« Sex Mob plays Fellini & James Bond Renaud García-Fons »Prince Ahmed« An On Bast & Maciej Fortuna »Electroacoustic Transcription of Film Music by Penderecki« Burnt Friedman & Daniel Dodd-Ellis shortfilmlivemusic | Schnellertollermeier Omer Klein Trio | Echtzeit plays Schwarwel Sons of Elam play Morricone | Klima Kalima Nahtanoi | LU:V & GewandhausKinderchor Evgeny Ring Quartet | Trio Schmetterling The Micronaut | Jazz für Kinder | u.a. ANZEIGE Tickets › 03411268168 oder 0341141414

Seitenübersicht