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Logbuch_2016

www.kreuzer-leipzig.de16 | TITEL Schreiben Sie? Wir veröffentlichen Ihr Buch! Halle 3, Stand C 207 R. G. Fischer Verlag • Orber Str. 30 • 60386 Frankfurt • Tel. 069/9419420 • www.rgfischer-verlag.de Schicken Sie uns Ihr Manuskript; es kommt in gute Hände. auf der Buchmesse ANZEIGE Ich finde es schade, dass das so in die Schmud- delecke geschoben wird«, bedauert die Bar- keeperin. Dabei wirkt die Tabledance Lounge »Metropolis« am Richard-Wagner-Platz auf den ersten Blick wie jeder größere Nachtclub: Man wird auf der Treppe hinunter zur Eingangstür von dumpfer Musik und einer blitzenden Dis- cokugel begrüßt und dann an Türsteher und Kasse vorbeigeschleust. Betritt man die Lounge, wird schon eher nachvollziehbar, woher das Vorurteil kommt. Die Sitzecken sind in rotem Leder gehalten, die Wände verspiegelt, an zahl- reichen Stellen strecken sich goldene Stangen zur Decke und schmiegen sich gleich einer Reling um die Theke. Und auf zwei großen Fernsehern präsentieren Diashows sparsam bekleidete Damen. Doch wer befürchtet, die Darbietungen der »Girls«, wie die Tänzerinnen hier genannt wer- den, könnten von der Literatur ablenken, braucht sich keine Sorgen zu machen. Die Lesungen fin- den noch vor der regulären Öffnungszeit statt. »Wir haben aber als Highlight auch schon Tanz- auftritte in den Lesepausen gehabt, weil es the- matisch gut passte«, erzählt Kevin Kral, der Leiter der Bar. Auch scheint die leicht verruchte Aura eines solchen Erotikbetriebs eher zu faszi- nieren als abzuschrecken. Laut Kral seien viele zum ersten Mal in so einem Etablissement und dementsprechend interessiert. Oft blieben die Gäste der Lesung danach noch für ein bis zwei Stunden. Gelesen wird in der Lounge selbst, da, wo normalerweise getrunken, geraucht und ge- tanzt wird. Ein kleines Podest neben der Bar dient als Lesebühne, und die Gäste können es sich zu- sätzlich zu den lederbezogenen Sitzecken noch auf Stühlen und Hockern bequem machen. Meist setzen sich auch die Tänzerinnen ins Pub- likum und lauschen ebenfalls der Lesung. Die Idee, ausgerechnet an diesem Ort Lesungen abzuhalten, kam von den »Leipzig liest«-Organi- satoren selbst: »Wir sind damals von der Messe angesprochen worden, weil im Rahmen von ›Leipzig liest‹ außergewöhnliche Veranstaltungs- orte gesucht wurden«, sagt Kral. Die Bücher, die hier vorgestellt werden, haben dann auch meist einen Bezug zum Thema Erotik. Das scheint zu funktionieren: Das »Metropolis« öffnet bereits zum fünften Mal der Literatur seine Türen, und die Lesungen sind noch immer rappelvoll gewe- sen. Also, bitte – ähm – früh kommen. SIMON OPPERMANN ▶ Metropolis – Tabledance Lounge, Große Fleischergasse 4 www.metropolis-leipzig.de METROPOLIS TABLEDANCE LOUNGE Nicht ablenken lassen

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