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Logbuch_2016 - Editorial

www.kreuzer-leipzig.de 3 EDITORIAL | Man muss kein fanatischer Lokalpatriot sein, um das große Lesefest, das alljährlich bei uns stattfindet, für eine wunderbare Sache zu hal- ten. Der Titel »Leipzig liest« ist aber ein wenig ­irreführend. Auf der Messe und an den unter- schiedlichsten Orten der Stadt wird ja vor allem vorgelesen. Also: Die Damen und Herren Dichter lesen – und Leipzig lauscht. Aber wann, wem und wo? Welcher der unzähligen Lesungen soll man an diesem oder jenem Abend den Vorzug geben? Die Studenten der Leipziger Buchwissenschaft haben sich etwas ausgedacht, um Ihnen die Qual der Wahl etwas zu erleichtern. In einem Seminar über »Leipzig liest« haben sie sich zusammen mit der kreuzer-Literaturredaktion ein Semester lang mit nichts anderem beschäftigt. Dabei her- ausgekommen ist unter anderem der Blog »Leip- zig lauscht«. Hier können Sie sich darüber infor- mieren, was auf den Lesungen passiert ist, die Sie zugunsten anderer Veranstaltungen oder warum auch immer verpasst haben. Über »Leipzig lauscht!« und was damit zusam- menhängt, erfahren Sie auf den folgenden Sei- ten mehr. Aber damit Sie überhaupt vorher Ihre Lauschangriffe planen können, haben wir die »Leipzig lauscht«-Blogger gebeten, uns ihre Lieb- lingsleseorte vorzustellen. Am Ende waren es ­natürlich viel zu viele, und wir mussten wohl oder übel eine Auswahl treffen. Es sind aber immer noch acht. Lassen Sie sich ein auf diese »magischen Orte«, die selbstverständlich nicht nur während der Buchmesse einen Besuch wert sind. Die schö- nen Illustrationen stammen übrigens aus der ­Feder des Leipziger Zeichners P. M. Hoffmann, der auch das :logbuch-Cover gestaltet hat. Was gibt es noch? Die Leipziger Schriftstellerin Madeleine Prahs hat uns eine fantastische Story geschickt, die sie während ihres Stipendien-Auf- enthalts in Baden-Baden geschrieben hat. Dass Dostojewski darin eine Rolle spielt, überrascht den Literaturkenner nicht, aber der selige Fernseh- kommissar Derrick? Lassen Sie sich überraschen. Dann hat Jochen Schmidt eine hinreißende Ab- rechnung mit der Prager Tourismushölle abgelie- fert, die Sie besser nicht unmittelbar vor Ihrem Urlaub in der tschechischen Hauptstadt lesen, sonst fahren Sie gar nicht erst – oder vielleicht erst recht. Wir schauen ein wenig in die Zukunft. Flandern und die Niederlande sind zwar erst im Oktober Gastland der Frankfurter Buchmesse, aber schon ein oberflächlicher Blick auf unseren Veranstal- tungskalender zeigt, dass sie bereits in Leipzig eine Art Gastauftritt hinlegen. In dem Interview mit Reintje Gianotten und Victor Schiferli vom »Nederlands Letterenfonds« erfahren Sie alles über die niederländische Gegenwartsliteratur und warum dieser Gastauftritt für Flamen und Niederländer so wichtig ist. Schließlich befasst sich in seinem Artikel »Die Buchbeschleu­niger« Medienexperte Nils Kahlefendt mit der Litera- turkritik in der Blogosphäre. Was passiert mit der Kritik, wenn sich das Feuilleton aus den Print- medien verabschiedet und sich das Gespräch über Literatur und Bücher mehr und mehr ins In- ternet verlagert? Aber es geht in diesem Heft durchaus auch noch um echte Menschen, die echte Bücher machen, wie das launige Interview, das unser Theaterredakteur Tobias Prüwer mit Jörg Sundermeier vom Berliner Verbrecher-Ver- lag geführt hat, beweist. Wie üblich haben wir natürlich auch wieder ei- nen Haufen Rezensionen zu bieten. Neben der schönen Literatur finden Sie diesmal die Ressorts Politisches Sachbuch, Sport, Gastronomie, Comic, Kunst sowie Kinder- und Jugendbuch. Und auf der allerletzten Seite teilt Ihnen unser aktueller Praktikant Sascha mit, warum er vom Lesen die Nase voll hat und wohin Sie sich während der Buchmesse flüchten können, wenn es Ihnen ge- nauso geht. Zwischen den Artikeln, Storys, Interviews und Rezensionen sind hier und da mehr oder weni- ger umfangreiche Zitate eingestreut. Es sind die schaurigsten Sprüche der deutschen Literatur. Sollten wir den einen oder anderen übersehen haben oder Ihnen fällt noch ein tolles Zitat ein, lassen Sie es uns wissen. In einer Mail, oder Sie schauen am besten einmal auf der Buchmesse vorbei. Sie finden uns in Halle 5 am Stand H 218. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Olaf Schmidt kreuzer-Literaturredaktion Foto:©JensSchünemann Ein neuer spannender Fall für Milena Lukin. In welche Mühlen geriet das serbische Ehepaar, das sich von falschen Versprechungen und einem verheißungsvollen Rück- kehrprogramm in die alte Heimat, das Kosovo, zurücklocken ließ? Die Belgrader Kriminologin Milena Lukin kommt skandalösen Machenschaften auf die Spur, die bis in hohe Kreise der serbischen und europäischen Politik reichen. Wieder ein atmosphärischer, packender Krimi, der ins Herz des Balkans führt. Foto:©NathanBeck/DiogenesVerlag Roman · Diogenes Schünemann &Volić Pfingstrosen- rot Pfingstrosen- rot Pfingstrosen- Ein Fall für Milena Lukin 368Seiten,Leinen,€(D)22.– Auch als E-Book Diogenes Autoren auf der Leipziger Buchmesse ANZEIGE HENRYW.LAURISCH Ein schauriger Spruch aus der deutschen Literatur

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