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Logbuch_2016

MAGAZIN | www.kreuzer-leipzig.de 27 Anmerk. d. Red.]. Hermans Polemik gegen ihn – Dutzende Essays und Artikel – ist von einer bei- spiellosen Schärfe. :logbuch: Welche Rolle spielt der deutschsprachige Buchmarkt für die niederländische Literatur und den Literaturbetrieb? GIANOTTEN: Unsere Autoren lassen sich beson- ders gern ins Deutsche übersetzen, das vergrößert ihre Chancen, von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Weil das niederlän- dische Sprachgebiet eher klein ist, sind natürlich die Buchmärkte der Nachbarländer enorm at- traktiv, und in den letzten Jahren sind die Ver- kaufszahlen in den Niederlanden und Flandern drastisch gesunken. Deshalb suchen die Verleger und Schreiber nach einem zusätzlichen Markt. Und welcher wäre besser als der deutsche? Dass sie dadurch mehr verdienen, spielt natürlich keine ganz geringe Rolle. Schließlich sind Verle- ger vor allem Geschäftsleute. Aber viele unserer Autoren, Cees Nooteboom, Anna Enquist, Harry Mulisch oder Margriet de Moor, dann Connie Palmen, A. F. Th. Van der Heijden, Leon de Winter und Arnon Grunberg, waren und sind ja in Deutschland sehr erfolgreich. Vermittler wie der Letterenfonds, Literaturagenten und Scouts arbeiten daran, die Netzwerke zu erweitern und zu vertiefen. Im Rahmen der Gastländer sind außerdem fünfzig Verleger aus den deutschspra- chigen Ländern in Amsterdam und Antwerpen auf Besuch gewesen und haben Redakteure, Ver- leger, Autoren und Literatur-Organisationen kennengelernt. Es sind auch viele Titel gekauft worden, von den Klassikern wie Nescio und Willem Elsschot bis zu jungen Talenten wie Wytske Versteeg und Thomas Heerma van Voss. :logbuch: Abgesehen davon, dass der deutsche Buchmarkt größer ist, welche Unterschiede gibt es sonst im Literaturbetrieb? GIANOTTEN: Auch die Welt der Literatur wird im- mer internationaler und demokratischer, und gerade unsere jungen Autoren unterhalten viele Kontakte zu ihren ausländischen Kollegen. Aber in Deutschland gibt es eine schöne Tradition: Abende, bei denen die Autoren aus ihren Werken vorlesen, den Lesern Fragen beantworten – Lesern, die wirklich literarisch beschlagen sind. Eine solche Tradition kennen wir, vor allem in den großen Städten, nicht. INTERVIEW: OLAF SCHMIDT Klassiker: ▶ Andreas Burnier: Knabenzeit. Aus dem Niederländischen von Waltraut Hüsmert. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 201. 112 S., 9,90 € (erscheint im April) ▶ Maria Dermoût: Die zehntausend Dinge. München: dtv 201 (erscheint im Herbst) ▶ W.F. Hermans: Unter Professoren. Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen und Barbara Heller. Berlin: Aufbau Verlag 201. Ca. 410 S. (erscheint im Herbst) ▶ Harry Mulisch: Schwarzes Licht. Aus dem Niederländischen von Gregor Seferenz. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 201. 144 S., 9,90 € (erscheint im April) ▶ J.J. Voskuil: Das A. P.-Beerta-Institut. Das Büro 4. Aus dem Niederländischen übersetzt von Gerd Busse. Berlin: Verbrecher Verlag 201. 1.072 S., 32 €. Im Mai erscheint Band 5: »Und auch Wehmütigkeit« Gegenwartsliteratur: ▶ Saskia de Coster: Wir & ich. Aus dem Niederländischen von Isabell Hessel. Stutt- gart: Tropen 201. 432 S., 22,95 € (erscheint am 19.3.) ▶ Anna Enquist: Die Eisträger. Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers. Berlin: Klaus Wagenbach Verlag 201. 144 S., 9,90 € (erscheint im April) ▶ Detlev van Heest: Junglaub. Jahre in Japan. Aus dem Niederländischen von Gerd Busse. Berlin: Verbrecher Verlag 201. 540 S., 24 € ▶ Sander Kollaard: Stadium IV. Aus dem Niederländischen von Gerd Busse. München: A1 Verlag 201. 17 S., 1,0 € (erscheint am 1.3.) ▶ Marcel Möring: Modellfliegen. Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 201. 12 S., 9,90 € (erscheint im April) ▶ Cees Nooteboom: Turbulenzen. Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 201. 112 S., 9,90 € (erscheint im April) ▶ Lodewijk van Oord: Das letzte Nashorn. Aus dem Niederländischen von Christiane Burckardt. München: Knaus Verlag 201. 25 S., 19,99 € (erscheint am 21.3.) ▶ Yves Petry: In Paradisum. Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens. Wien: Luftschacht 201., 29 S., 24 € ▶ Lot Vekemans: Ein Brautkleid aus Warschau. Aus dem Niederländischen von Eva M. Pieper und Alexandra Schmiedebach. Göttingen: Wallstein Verlag 201. 253 S., 19,90 € ▶ Wytske Versteeg: Boy. Aus dem Niederländischen von Christiane Burckardt. Berlin: Klaus Wagenbach Verlag 201. 240 S., 10,90 € (erscheint im April) Kleine niederländisch­flämische Leseliste Damit Sie wissen, was Sie demnächst an niederländischer und flämischer Literatur erwartet, haben wir für Sie eine Auswahl mit Neuerscheinungen zusammengestellt.

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