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Logbuch_2015

Magazin | www.kreuzer-leipzig.de 23 www.auftritt-schweiz.ch Freier Eintritt und etwas Süsses. Tangomanie, Hans-Poeche-Straße 2, Leipzig Schweizer Autoren in der Tangomanie Donnerstag, 12.März 2015, 20⁰⁰ Uhr Jens Steiner & Simona Ryser: GeschichtenGeschichtenGeschichtenGeschichtenGeschichtenGeschichtenGeschichtenGeschichtenGeschichtenGeschichtenGeschichten von Froschkönigen und Homunkulivon Froschkönigen und Homunkulivon Froschkönigen und Homunkulivon Froschkönigen und Homunkulivon Froschkönigen und Homunkulivon Froschkönigen und Homunkulivon Froschkönigen und Homunkuli Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano. Samstag, 14.März 2015, 20⁰⁰ Uhr Ruth Schweikert & Michael Fehr:Ruth Schweikert & Michael Fehr:Ruth Schweikert & Michael Fehr:Ruth Schweikert & Michael Fehr: Die andere Art des Lesens Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano.Ein musikalisch-poetischer Schweizer Abend, begleitet von Raphael Urweider am Piano. 20152015201520152015 Anzeige vorsteht, fand diese Frage seltsam. In der Tat habe ich dort lückenlos meine bisherigen Pub- likationen katalogisiert gefunden, zuzüglich der Nebeneinträge, wo Titel verzeichnet sind, die ich selbst gar nicht kannte. Zur Lesung im Hermann-Hesse-Museum war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Sonntag- vormittag bei spätsommerlichen Temperaturen. Auch der Zahnarzt war gekommen und Hesses 99-jährige Großnichte, Marie-Luise Bodamer. Zweimal lud sie mich zum Kaffee ein, erzählte von Jahrzehnte zurückliegenden Ereignissen, als wären sie erst gestern passiert. Ja, in Montagnola sei sie natürlich auch gewesen, und in Brasilien, wo ein Zweig der Großfamilie lebt. Sie war Kla- vierlehrerin und spielt heute noch im kleinen Kreis mit jungen Musikern, die ihre Urenkel sein könnten. Was treibt ein Stipendiat in dreimonatiger Klausur in einer Kleinstadt, die man an einem halben Tag durchmessen hat? Mancher hat dort schon einen Roman fertig geschrieben, wie Sigrid Damm, die an ihrem Buch über Schiller arbeitete. Ich gehöre zu denen, die erst mal Ein- drücke sammeln. Dafür bietet das Nagoldtal ideale Voraussetzungen. Links der Nordschwarz- wald, die Heimat des Holländermichels, der als frühkapitalistischer Unhold den Flößern Geld in die Taschen zauberte, aber auch Schuld daran trug, dass alle Schiffe sanken, in denen seine Höl- zer verbaut waren. Sein Gegenspieler, das Glas- männlein, erscheint nur Sonntagskindern. Bei dem hätte ich also keine Chance. Rechts erhebt sich das Heckengäu, benannt nach den von Flech- ten überzogenen Schlehensträuchern, deren Bee- ren erst im November das beste Gelee abgeben. Allein der Nagold zu folgen, bis sie sich in Pforz- heim mit der Enz vereint, ist ein Abenteuer. Die alten Schmugglerpfade zwischen Württemberg und Baden führen durch für einen Städter uner- messliche Schluchten und über Höhenwege, die nie dort enden, wo sie laut Wegweiser hinführen sollen. Bannwälder, die nicht beforstet werden, gibt es, in denen sich Totholz zu unüberwindba- ren Barrieren verkeilt. Sie sind Tummelplätze für Fledermäuse und Mistkäfer. Auch Schwarz- und Rotwild sei reichlich vorhanden. Es aufzuspüren, ist mir allerdings nicht gelungen. Spätaufsteher müssen sich mit umzäunten Wildgehegen be- gnügen, die so weitläufig sind, dass man Glück haben muss, um ein Rudel Bachen zu entdecken, von Hirschen ganz zu schweigen. An so einem Wildgehege weist ein Schild: »Zum Schafott«. Jeder Mordscalwer kennt ihn, den Gang zum Schafott. Das steht tatsächlich mitten im Wald. Daneben hängt eine Kinderschaukel an ei- nem der Heideggerschen Gestelle. Ihre runde Sitzwanne ist nass. Das Schwert steckt im Richt- block, ist an die Kette gelegt, blinkt arglos im Zwitscherlicht. Dreizehnmal schreit der Häher, wenns einer ist, begleitet vom Armesündergeläut. Unten die Stadt ist im Nebel versunken. Hier- selbst blaut der Himmel. Der Weg zum Schafott schlängelt sich über Staffeln & Steige hinan, zuletzt ist er eben und von Holzspänen gepolstert. Die sieben Stufen, die aufs Blutgerüst führen, sind glitschig. Das Ganze könnte auch ein solide gemauerter Brunnen sein. Und von da aus kann man die kleinste Stadt Württembergs, Zavelstein, gut erreichen, wenn man den richtigen Markierungen folgt. Doch welches ist die richtige? »Folge der gelben Raute bis zur Abzweigung!«, lese ich im Wanderführer. Abzweigungen kommen bald drei oder vier. Nur ist keine gelbe Raute in Sicht. Der Weg, den man schließlich nach Gutdünken einschlägt, führt um das Ziel herum, so dass der nächste Weiser in die Richtung zeigt, aus der man eben gekommen ist. Der Wanderer nimmts mit Humor. Über Stock & Stein ist gut Lustigsein! Zavelstein sollte man dennoch nicht versäumen. Hier findet man ein winziges Museum in der Friedhofskapelle. Sein Thema: Begräbnisrituale. Davor steht ein Mam- mutbaum (oder so was in der Art), an dem Blätter mit Gedichten wachsen, ihr Thema: der Tod. Wem das noch nicht morbid genug ist, der kann den Totensteig talwärts zum Kirchhof von Kentheim nehmen wie einst die Sargträger, oder er schaue beim Spinnerinnenkreuz vorbei, an dessen Stelle im Jahre 1447 eine Spinnerin im Schneesturm umkam. So viel zu den Fußwande- rungen. thomaSBöhme

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