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Logbuch_2015

"Journale der HGB" Hochschule für Grafik und Buchkunst (Hrsg.)

www.kreuzer-leipzig.de 51 KUnSTBücher | Journale des Lebens Zum 2. geburtstag schenkt sich die HgB eine Schriftenreihe Die Rektorin der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) legte während des Festjah- res 2014 immer wieder großen Wert auf ihre Feststellung, dass die Leipziger Kunsthochschule demütig genug sei, um sich kein eigenes Coffee Table Book zu schenken. Das muss auch nicht sein, aber eine dichte Publikation zur Geschichte wäre nach 250 Jahren langsam angebracht. Und natürlich schenkte sich die Hochschule ei- nige Printprodukte, was bei dem Namen einfach auch ein Muss darstellt. Sie fallen durch ihre zu- rückhaltende und schlichte schwarz-weiße Co- vergestaltung auf. Vorbei scheinen die Zeiten, als Neon der bestimmende Grundton war. Gedie- genes Grau kann wiederum für zeitlose Eleganz stehen und ein Signal setzen, dass Tendenzen und kurzfristige Moden hier nichts zu suchen haben. »Journale« nennt sich nun die Reihe, deren ers- te Ausgabe bereits 2013 erschien. Darin kommt die Rektorin zu Wort, neben der Vorstellung von Geschichte und Studiengängen. Gestaltet von Pascal Renger und Stephanie Schöpke, tauchen die eng gesetzten Worte in Mira Pro von Maurice Göldner wie ein Textteppich nur auf einer Seite auf. Die Rückseite gleicht einem schwarz-weißen HGB-Starschnitt mit unterschiedlichen Außen- ansichten. Etwas Farbe bringt die Banderole mit sich. Sie leuchtet orange und zeigt den von Philipp Majdamin entworfenen Jubiläumsschriftzug. »Journal#2« wirkt schon etwas fülliger und erschien im Frühjahr 2014 zur Ausstellung »Freundschaftsantiqua« in der Galerie für Zeit- genössische Kunst. Dabei stand keine – wie der Titel vermuten ließ – Schrift im Mittelpunkt, sondern ausländische Studierende zu DDR-Zei- ten und ihr Werdegang nach dem Studium bis heute. Dass dieses ausgesprochen interessante Kapitel nicht konsequent verhandelt wird, schmälert etwas den Eindruck. Denn warum sich ausgerechnet eine Arbeit vom Rautert- Schüler Sven Johne in den Kontext verirrte, er- scheint mehr als rätselhaft. Ebenfalls im Rahmen einer Ausstellung – die- ses Mal im Museum für Druckkunst – erschien »Journal#3« nun als das bisher umfangreichste Journal. Es beschreibt den Gang der Schrift in den öffentlichen Raum. Leipzig bildet dafür ein wunderbares Pflaster, da das Messegeschehen eine neue Aufmerksamkeit der Besucher für die vielen Produkte einforderte und somit eine au- ßergewöhnliche Dichte an Schriften im städti- schen Raum mit sich brachte. Der Kunstverein Leipzig präsentierte bereits 2012 eine große Zahl an historischen bis zeitgenössischen Schriftbei- spielen einschließlich Lehrbüchern zur Umset- zung von Schrift auf Wänden, die nun in der Ausstellung und Publikation um die historische Basis und über Leipzig hinaus weitergeführt wurde. So zeigt das Buch neben einer Fülle an Abbildungen und sehr informativen Aufsätzen auch Schriften, die von Absolventen der Type- design-Klasse stammen. Damit finden Ge- schichte und Gegenwart ganz harmonisch und lehrreich zueinander. Weitere Journale verhandeln die Lehrinhalte, die zahlreichen Momente von neuen Anfängen sowie den Einfluss und die Wirkung der wissen- schaftlichen Lehre. All dieses Stückwerk ergänzen jeweils künstlerische Arbeiten und Gesprächsno- tizen, so dass doch ein Bild zur Hochschule ent- stehen könnte, das Vitalität besitzt. Die scheint nämlich einer ebenfalls 2014 entstandenen Pub- likation der HGB zu fehlen. Seltsam museal, ru- hig und leer zeigt sich das Haus in »Der Bau und seine Geschichte«. Gestaltet von André Grau mit Schwarz-Weiß-Fotografien von Andre Köhler so- wie mit Archivaufnahmen und Texten zur Bau- geschichte versehen. Hier wirkt eine schlichte Eleganz, die zu dem kreativen Universum, von dem so gern gesprochen wird, überhaupt nicht zu passen scheint. BriTT SchLehAhn ▶ Hochschule für grafik und Buchkunst (Hrsg.): Journal der HgB #. Leipzig: institut für Buchkunst 213. ▶ Hochschule für grafik und Buchkunst (Hrsg.): Journal der HgB #1. Vom Beginnen. Leipzig: institut für Buchkunst 21. ▶ Hochschule für grafik und Buchkunst (Hrsg.): Journal der HgB #2. Freundschaftsantiqua. Leipzig: institut für Buchkunst 214.  S., 1 € ▶ Hochschule für grafik und Buchkunst (Hrsg.): Journal der HgB #3. Vom Buch auf die Straße. große Schrift im öffentlichen Raum. Leipzig: institut für Buchkunst 214. 2 S., 2 € ▶ Hochschule für grafik und Buchkunst (Hrsg.): Journal der HgB #4: Teaching of … Leipzig: institut für Buchkunst 21. Keine Angaben zu Seitenzahl und Preis ▶ Hochschule für grafik und Buchkunst (Hrsg.): Journal der HgB #: Kunst und Forschung. Leipzig: institut für Buchkunst 21. Keine Angaben zu Seitenzahl und Preis ▶ HgB: Der Bau und seine geschichte. Leipzig: institut für Buchkunst 214.  S., 4 € Bezugsquelle aller Publikationen über das Institut für Buchkunst: www.institutbuchkunst.hgb-leipzig.de Ralf Kerbach Weltinnenraum. Malerei Ralf Kerbach gehört zu den wichtigen malerischen Positi- onen in Dresden. Mit dem Weggang aus seiner Geburts- stadt Dresden und seiner Emigration aus der DDR nach Westberlin begann für ihn eine malerische Auseinander- setzung mit seinen Erfahrungen, für die er eine eigene Bildsprache fand. Der Katalog nimmt die Gemälde der Umbruchjahre in den Blick: Der Mauerfall sowie seine Rückkehr nach Dresden waren einschneidende Erlebnisse, die Kerbachs Malerei prägten. Heute unterrichtet Ralf Kerbach als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in seiner Heimatstadt. 21 x 26 cm, 120 Seiten 113 Abbildungen Hardcover, gebunden Deutsch isbn 978-3-7356-0053-0 2 32,– www.kerberverlag.com ANZeige 232,–

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