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Logbuch_2015

"Komm, wir gehen in die Stadt!" Herbert und Frank-Uwe Pilz

www.kreuzer-leipzig.de 47 KOchBücher | UND WO LESEN SIE AM LIEBSTEN? Die hallesaale-Lounge auf der Leipziger Buchmesse vom 12.–15. März 2015 in Halle 5, C 307 ist genau der richtige Ort zum ungestörten Lesen. Machen Sie sich ein Bild! Mit diesem Coupon erhalten Sie bei uns gratis einen leckeren Kaffee! ANZeige grillette und Gold- broiler, Feldermaus- Bar und Café Lütt: Sicher erinnern sich Leipziger noch an so manches ku- riose Gericht auf den Speisekarten von skur- rilen Bars und Kneipen, die in Leipzig einmal Standard waren. Das Wissen um diesen Teil der Leipziger Stadtgeschichte ginge vielleicht ver- loren, hätten sich Herbert und Frank-Uwe Pilz nicht die Mühe gemacht, ihre umfangreiche Sammlung zu ordnen und gemeinsam mit dem Passage-Verlag in Buchform zu bringen. »Komm, wir gehen in die Stadt!« spiegelt viele Facetten des gesellschaftlichen Lebens zwischen 1945 und 1990 wider. Denn wenn Leipziger aus- gingen, steuerten sie meist die Kneipen, Bars und Ballhäuser innerhalb des Innenstadtrings an. Man ging also mehr oder weniger fein ange- zogen »in die Stadt«. Auf diesem überschaubaren Areal der ehemaligen Altstadt wurde bemerkens- wert viel geboten, auch wenn die Plätze eigentlich nie reichten und Mann und Frau samt Kindern und Oma vor dem kulinarischen Vergnügen meist in einer langen Schlange ausharren mussten. Die einzelnen Kapitel sind nicht nur zeitlich, sondern auch thematisch geordnet. Die Zeit- reise beginnt 1945 mit dem Überleben nach der Stunde null, als am 18. und 19. April 1945 ameri- kanische Truppen in Leipzig anrückten und in die »gespenstische Ruhe zwischen den Ruinen« wieder Leben einzog. Im Hotel Fürstenhof richte- ten sie zeitweise ihr Hauptquartier ein und da es keine Vorräte gab, brachten diese Gäste ihr Essen, Ham & Eggs, Weißbrot und Kuchen, selbst mit. Bevor wieder geordnete Verhältnisse herrschten, blühte der Handel auf dem Schwarzmarkt. Die zahlreichen Bilder, Speisekarten und Do- kumente aus diesen 45 Jahren kulinarischer Stadtgeschichte begleiten in jedem Kapitel ent- sprechende Texte, zum Beispiel zu wichtigen Mes- sen, Märkten, Läden oder den heute überflüssig gewordenen »Messe-Muttis«. Pilzens erinnern an traditionelle Restaurants ebenso wie an neu er- öffnete, unter ihnen das Stadt Kiew oder das le- gendäre Falstaff. Wer weiß schon noch, dass man zu DDR-Zeiten das Haus zum Arabischen Coffe Baum tatsächlich offiziell Kaffeebaum nannte oder eine Werbekampagne aufforderte: »Nimm ein Ei mehr!«? Pilz und Pilz erinnern an die Meis- terköche der staatlichen Handelsorganisation HO und an den McDonalds-Verschnitt Grilletta, einem Fast-Food-Lokal, in dem es gegrillte Bulet- ten, die Grilletten, im Brötchen gab. Not macht eben erfinderisch. So manches Relikt hat alle Zei- ten und selbst die der Mangel- und Misswirt- schaft der DDR überlebt. Das Foto mit dem Fass- ritt des Kellermeisters in Auerbachs Keller könnte glatt ein aktuelles sein. Auf manchen Seiten sind die Bilder arg klein ge- raten. Auch ein paar erklärende Worte zur Vita der Autoren wären schön gewesen. Ist es ihnen doch gelungen, als Vater und Sohn und vor al- lem als Insider die Leipziger Gastronomie aus der Sicht zweier Generationen umfassend auf- zuarbeiten. PeTrA MeWeS ▶ Herbert und Frank-Uwe Pilz: »Komm, wir gehen in die Stadt!« gastronomie und Handel in Leipzigs innenstadt 14 bis 1. Leipzig: Passage-Verlag 21. 1 S., 1, € »Nimm ein Ei mehr!« Herbert und Frank-Uwe Pilz erinnern an Handel und gastronomie in der Leipziger innenstadt gRiMM'SCHeR RAMSCH

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