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kreuzer_12_2016

Noch ein Supermarkt: Der Kompromiss zum Bauvorhaben am Felsenkeller macht niemanden glücklich; Osten für alle?: Eine neue Broschüre dokumentiert Gentrifizierung im Leipziger Osten und diskutiert Gegenstrategien

016 1216 Spiel 032 Film 034 Musik 040 Theater 050 Literatur 058 Kunst 062 Termine 084 Politik Als Anfang des Jahres auf dem Gelände des Felsenkellers an der Karl-Heine-Straße neun alte Bäume gefällt wurden, machte so mancher Witzchen darüber, ob das mit rechten Dingen zugeht. Fernab von Verschwörungsdenken und Korruptionsunterstellungen war es aber laut Gutachten aus Sicherheitsgründen notwendig, die Bäume zu entfernen. Der Felsenkeller, traditionsreiches Veranstal- tungs- und Ausflugshaus, hat nach längerem Leerstand einen Teil seiner schrittweisen Sanie- rung hinter sich, ein Teil liegt noch in der Zukunft. Das Konzept für den wiederbelebten Felsenkeller sah von Anfang an einen Super- markt mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche auf dem Gelände vor. An diesem Plan entzün- dete sich im Herbst Widerstand. Es stellte sich einerseits die Frage, ob es zwischen Elster-Pas- sage und Lindenauer Markt noch einen Lebens- mittelmarkt braucht. Unter anderem der Öko- löwe fand zudem einen Flachbau mit Parkplätzen städtebaulich nicht angemessen, stellte sich vielmehr ein mehrgeschossiges Gebäude vor, das mehrere Nutzungen integriert: Parken, Ein- kaufen, Wohnen zum Beispiel. Wenn man Nut- zungen in dieser Weise stapelt, lässt sich in einer wachsenden Stadt Fläche besser nutzen. Tino Supplies vom Ökolöwen findet, dass in der Stadt nicht gebaut werden solle wie auf der wgrünen Wiese, also »als reiner Autostandort«. Städtisches Leben kann sich dort nicht entwi- ckeln. Gegen den Bau richtete sich auch ein Antrag der Grünenfraktion im Stadtrat im Okto- ber. Ihren Antrag haben die Grünen in dersel- ben Sitzung zurückgezogen, »schweren Herzens, aber der Vernunft folgend«, wie es Tim Elschner, der stadtentwicklungs- und verwaltungspoli- tische Sprecher der Fraktion, zusammenfasst. Einerseits sei das Vorhaben des Supermarkt- baus notwendig, weil nur so die Instandsetzung des Felsenkellers finanziert werden könne. Andererseits hat sich die Zahl der Parkplätze von 65 auf 48 reduziert, die auch für die Veranstal- tungen im Haus selbst gebraucht werden. Außer- dem soll das Supermarktdach zwar nicht um weitere Etagen erweitert, aber immerhin begrünt werden, die gefällten Bäume werden nachge- pflanzt. Bleibt die Frage, wie künftig mit Frei- flächen und Bauvorhaben umgegangen wird. Ökolöwe Supplies wünscht sich eine öffentliche Debatte zum Brachflächenmanagement. Heinrich Neu, Abteilungsleiter Süd und West im Amt für Stadtplanung, sagt: »Stapeln wird in Zukunft häufiger der Fall sein, etwa in Form von Nutzungen in den oberen Etagen über Kitas oder dem Einzelhandel«. Der Supermarkt am Felsenkeller macht hier aber nicht den Anfang. Eine ursprünglich geplante Zufahrt am Rand des Biergartens ist auch erst mal vom Tisch. Man kann also auch kommendes Jahr in Ruhe unter den alten Kastanien sitzen. FRANZISKA REIF Es gibt Sekt und Häppchen an diesem Abend im Stadtteilladen Zweieck in Anger-Crotten- dorf. Hier ist einer der Orte, wo junge Leute sich selbst organisieren. Im Leipziger Osten gibt es noch einige davon, doch es werden weniger. Nette Gespräche und Käsespieße sind daher nicht der einzige Anlass für den Empfang. Die Gruppe Prisma – Interventionistische Linke Leipzig – stellt ihre neue Broschüre über Gentrifizierung im Stadtteil vor. »Im Hype um Leipzig geht unter, dass mit Auf- wertung auch Verdrängung früherer Bewohner verbunden ist. Mit der Broschüre wollen wir diese Seite der Medaille sichtbar machen«, sagt Prisma-Mitglied Alex Schäfer. Die aktuelle Entwicklung im Leipziger Osten sei massiv von Aufwertungsprozessen geprägt. Einzelne Immobilienfirmen besitzen teilweise ganze Stra- ßenzüge, etwa in der Mariannenstraße, und sanieren die Wohnungen hochpreisig. Das Heft, dem kritische Stadtteilrundgänge vorausgingen, zeichnet die jüngere Entwicklung nach. »Die im Leipziger Osten aufkommende Gentrifizierung ist kein abstraktes Phänomen, sondern schlägt sich im Alltag der Bewohne- rinnen und Bewohner des Stadtteils nieder. Für die Menschen vor Ort, die oft mit wenig Geld leben müssen, bedeuten schon kleine Mietstei- gerungen große Probleme«, sagt Schäfer. Auch Kunst- und Kulturprojekte sind von Verdrän- gung bedroht. Das Heft beleuchtet Gentrifizierung nicht nur aus theoretischer Perspektive, sondern zeigt die Auswirkungen konkret. Man wolle aber nicht nur Probleme darstellen, »sondern auch ganz konkret fragen, wie wir einen Osten für alle schaffen können«, sagt Schäfer. Deshalb werden mögliche Gegenstrategien diskutiert. Ein Etap- penziel könnte demnach die Einführung einer Mietpreisobergrenze sein, um Luxussanie- rungen entgegenzuwirken. Im Schlusswort heißt es, das langfristige Ziel sei die Vergesellschaftung, um »Wohnraum für alle statt Luxus für wenige« zu schaffen. Ein Weg zu diesem Ziel wäre die Demokratisierung der Stadtentwicklung, zum Beispiel durch Häuser- oder Quartiersräte.SARAH ULRICH Noch ein Supermarkt Osten für alle? Der Kompromiss zum Bauvorhaben am Felsenkeller macht niemanden so recht glücklich Eine neue Broschüre dokumentiert Gentrifizierung im Leipziger Osten und diskutiert Gegenstrategien Errichtung eines Einkaufsmarktes auf dem Gelände des "Felsenkellers", Karl-Heine-Straße 32, 04229 Leipzig Das Urheberrecht an dieser Zeichnung verbleibt beim Architekten. Sie darf ohne ausdrückliche Genehmi- gung weder vervielfältigt noch dritten Personen, überlassen oder zugänglich gemacht werden. LIEBIGSTRASSE 75 . 64293 DARMSTADT . TELEFON 06151-9939-0 . TELEFAX 292483 FERDINAND-LASSALLE-STR.14 . 04109 LEIPZIG . TEL 0341-98311-84 . FAX 98311-86 LOEWER + PARTNER ARCHITEKTEN JANOUSCHKOWETZ . MEERGANS . SCHULZ Genehmigungsplanung Lageplan Loewer+Partner Architekten Ferdinand-Lassalle-Straße 14 04109 Leipzig Tel: 0341 / 9831184 Fax: 0341 / 9831186 Planzeichnung Index Plan-Nr. Projekt-Nr. XXX Maßstab 1:200 Papierformat Gez. Datum DIN A1 mü 203 Dipl. -Ing. Marco Nobis Postfach 101 09350 Lichtenstein Tel: 037204 / 80471 Fax: 037204 / 72792 Bauherr Bauherr/ Bauherrnvertreter Leipzig, 02.11.2016 02.11.2016 AAA Consulting GmbH Karl-Heine-Straße 32 04229 Leipzig Leipzig, 02.11.2016 Bauherrnvertreter Dr. Seidemann & Co. Projektentwicklung GmbH Neumarkt 31 04109 Leipzig Planung HSLKE Planung Tragwerk Planung Brandschutz Brandschutzbüro Uhlenhut Michael-Kazmierczak-Straße 30 04157 Leipzig Tel: 0341 / 91880450 Fax: 0341/ 91880452 Planung Gebäude + Freianlagen Architekt -0,02 -0,02 -0,02 -0,02 ±0,00 = 114.25m ca. -1,07 -0.02 RR RR RR Ram pe max . 6% TOR TOR TOR TOR TOR 24 80 4,5 0 3,5 0 2,7 5 2,7 5 2,7 5 2,7 5 2,7 5 2,7 5 3,3 2 24 4,77 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 3,26 7,50 80 4,5 0 2,75 2,75 2,75 2,75 2,75 2,75 1,51 3,50 3,50 3,50 3,50 2,90 2,75 2,75 2,75 2,75 2,75 5,00 4,5 0 2,7 5 2,7 5 2,7 5 2,7 5 2,7 5 2,7 5 4,50 80 7,14 5 8,0 0 10 ,95 5 6,0 0 6,0 0 2,75 ca. 4,67 241 94 /2 167 /4 456 455 178 453 471 Straßen bahnlin ie 3 Straßen bahnlin ie 3 Spielplatz Spielplatz D 114.67 D 114.80 238 / 3 239 168 /1 168/b 168 /2 168/3 168/4 D 115.00 S 110.32 D 114.64 S 111.56 Zugs eil (Tram ) Zugs eil (Tram ) Stützmauer mit Geländer Rampe max. 6% Neigung Stützmau er Traufstreifen Traufstreifen Pflaster Rasen Pfla ster Bod end eck er Bod end eck er Pfla ster Pfla ster Bodendecker Hof, Asphalt Asphalt Pflaster Rasen Bodendecker Grünfläche (Schotterrasen) Asphalt Fel se nke lle rs traß e Kindstraße Karl- Heine- Straße Zschochersche Straße Gru nds tüc ksg ren ze Grundstücksgrenze Grundstücksgrenze Nottreppe Ein- Ausfahrt zum Grundstück Stü tzm aue r 10 PKW Stellplätze Doppelnutzung Felsenkeller + REWE gesamt 48 PKW Stellplätze Fußweg, Pflaster Zugang Biergarten Terrasse Biergarten 5 Stg . 14/3 0 7 Stg. 15/31 Rampe Müllbox Haupteingang Rampe max. 6% Neigung Gehweg Terrasse, Platten 6 PKW Stellplätze Nutzung Felsenkeller Mutter + Kind Mutter + Kind 2 PKW Stellplatz Nutzung Felsenkeller 6 PK W Ste llpl ätz e Nu tzu ng Fe lse nke ller 7 PK W Ste llpl ätz e Nu tzu ng Fel sen kel ler Bodendecker Bodendecker befe stig te Grü nflä che (Ra sen stei ne) Grünfläche (Rasensteine) 11 PKW Stellplätze Nutzung Veranstalter Felsenkeller gesamt 100 Fahrrad Stellplätze Pflaster Ram pe max . 6% Pod est 8,0 0 5,3 3 5 3,0 0 ca. -1,10 ±0,00 +0,30 -0,05 +0,30 -0,05 ±0,00 ±0,00 +0,15 +0,15 ±0,00 Grenzabstand Grenzabstand 18 Fahrrad Stellplätze LVB Betonmast Verlegung erforderlich 20,385 1,15 5,00 1,00 1,50 20,485 65,63 -0,10 -0.80 -0.70 -0.85 +0.25 +0.15 +0.15 +0,35 -0,04 +0,50 +0,50 -0,05 +0,25 +0,15 +0,35 +0,35 -0,15 -0.25 -0.15 -0.15 -0.25 -0.10 -0.20 -0.10 -0,02 +0,35 +1,00 +0,05 -0,05 +1,00 +0,05 -0,05 -0,15 -0,02 -0,40 -0,02 -0,10 -0,10 -0,05 -0,15 -0,75 -0,40 -0,05 -0,15 -0.05 -0.15 -0.02 -0.20 ca. -1,30 -0,83 -0,85 -0,92 -1,02 -1,42 -1,25 -0,76 -1,16 -1,13 -1,00 Bodendecker E E Grundstücksgrenze vorh. Betonmasten Oberleitung Tram + Straßenbeleuchtung Lär ms chu tzw and H= 2,0 0m vorh. Betonmasten Oberleitung Tram + Straßenbeleuchtung vorh. Betonmasten Oberleitung Tram + Straßenbeleuchtung 28 Fahrrad Stellplätze 8 Fahrrad Stellplätze Einfahr tsstele Lärmschutzwand H=2,00m A A B B Biergarten, Wassergebundener Belag Anlieferung Notausgang Zugang Mitarbeiter 4 PKW Stellplätze Doppelnutzung Felsenkeller + REWE DE DE DE DE DE DE DE DE DE DE DE DE DE Vordach Felsenkeller 10 Fahrrad Stellplätze 8 Fahrrad Stellplätze 8 Fahrrad Stellplätze Neubau Einkaufsmarkt OKFFB EG ±0,00 = 114.25m ü. NN E E E V E V V V E E V E V E V E E E E E E E V V V E E E E Stellfläche Einkaufswagen unter dem Vordach 10 Fahrrad Stellplätze 10 Fah rra d Ste llpl ätz e Diese Anbindung soll in einem 2. Bauabschnitt hergestellt werden, sofern dies im Zuge des Ausbaus der Straßenbahnhaltestellen durch die LVB erforderlich sein sollte. V V V Grundstückgrenze vorhandener Baumbestand Ersatzpflanzung Legende E V N S O W 1 Aktueller Entwurf: So ordnet sich der geplante Supermarkt neben der Nordseite des Felsenkellers ein Maschinenfabrik Karl Krause: Auch Anger-Crottendorf verändert sich LOEWER + PARTNER ARCHITEKTEN HENRY W. LAURISCH 2,502,502,502,502,502,50 2,752,752,752,752,75 35 1,155,00 1,5020,485

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