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kreuzer_12_2016

Ankommen mit Bildern: Mit Kunst sprechen lernen

065 Kunst 1216 Termine 084 Literatur 058 Theater 050 Musik 040 Film 034 Spiel 032 Vor einem Jahr schauten wir an dieser Stelle auf die Angebote für Geflüchtete im hiesigen Kunstfeld und resümierten, dass noch viel Luft nach oben existiert. Bei der Recherche zu den Aktivitäten durfte das Museum der bildenden Künste natürlich nicht fehlen. Auf die kreuzer- Anfrage, was die Institution konkret für Geflüchtete anbietet, gab es seitens der Leitungsebene nie eine Antwort. Weder freier Eintritt noch Vermittlungsangebote ließen sich bisher dort ausmachen. Seit November kooperiert das Haus nun mit der Initiative »Angekommen. Raum für Gespräche mit Bildern«. Hierbei werden einmal im Monat Werke aus der Sammlung besprochen. Gleichzeitig bewirbt das Bildermu- seum die Ausstellung »Displacements/Entortungen« mit Arbeiten von Ayse Erkmen und Mona Hatoum im nächsten Sommer mit den Worten: »Ein breit angelegtes Vermittlungsprogramm will transkulturelle Ansätze innerhalb und außerhalb des Museumsraumes erproben.« »Angekommen. Raum für Gespräche mit Bildern« wiederum erprobt schon seit einiger Zeit – welche Rolle Kunst im Dialog von Gestaltung, Kreativität und Kommunikation mit Geflüchteten und Leipzigern einneh- men kann. Heike Siebert und Verena Landau initiierten das Projekt, das die Landeskirche finanziert, in Kooperation mit dem Pöge-Haus, Pfarrer Bernhard Steif sowie den Gemeinden der Heilig-Kreuz-Kirche und St. Nikolai. Seit vierzehn Jahren arbeitet Landau, bildende Künstlerin und Dozentin am Institut für Kunstpädagogik, mit der Landesjugendwartin beim Evan- gelisch-Lutherischen Landesjugendpfarramt Sachsens Siebert in interkul- turellen Projekten zusammen. Sie entwickelten eine Reihe von kreativen Methoden, die Kunst und Therapie verbinden. Beide sind davon überzeugt, »dass uns mehr Sprachen zur Verfügung stehen als nur das gesprochene oder geschriebene Wort«. Die Mehrzahl der Sprachen wird seit 2015 in wöchentlichen Workshops ausprobiert, bei denen Leipziger und Geflüchtete aufeinandertreffen. Die Initiative begann mit einem Begrüßungsfest Ende April und das erste Treffen fand einige Wochen später im Pöge-Haus statt. Auf die Fragen »Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?« entstanden Zeichnungen, die die Vergangenheit und Zukunft auf Blättern einfingen. Das Projekt versteht sich als Begegnungsort und Schutzraum, um das Erlebte mit anderen Mitteln und in der Gemeinschaft reflektieren zu können. Das Reden über visuelle Zeugnisse erhöht zudem die beidseitige Sprachkompetenz. Im Januar endet die zweite Projektphase. Ein neuer Antrag soll die Förderung für ein weiteres Jahr gewährleisten, denn Bedarf besteht nicht nur bei den Workshops im Pöge-Haus, sondern auch bei den Besucherdiensten, die zu den Unterkünften gehen und vor Ort agieren, um die Ankunftszeit zu überbrücken wie auch die Unterforderung, die der Warteprozess mit sich bringt. Perspektivisch können sich Verena Landau und Heike Siebert sehr gut eine selbstorganisierte Gruppe vorstel- len, die in Kreativ-Workshops und gemeinsamen Besuchen von Ausstel- lungen die Ansätze der Initiative in das normale Leben führt. Dann – wenn alle angekommen sind. BRITT SCHLEHAHN ▶ www.angekommen-in-leipzig.de Ankommen mit Bildern Gemeinschaftsarbeit: Mosaikbilder nach einer Szene aus »Die syrische Braut« Auch ein Mikrophon, 1973 © VG Bild-Kunst Bonn 2016 / Stiftung Gerhard Altenbourg, Altenburg ALTENBOURG in ALTENBURG Die Schenkung Pfäffle und die Stiftung Gerhard Altenbourg L I N D E N A U - M U S E U M A LT E N B U R G 4. Dezember 2016 bis 5. März 2017 Gabelentzstraße 5 04600 Altenburg/Thür. www.lindenau-museum.de Öffnungszeiten: Di–Fr: 12–18 Uhr, Sa, So, feiertags: 10–18 Uhr, 24. und 31. Dez.: geschlossen, 1. Jan. 2017: 14–18 Uhr InMItten – aM Rande Malerei und Anderes Götze Wasja Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Kunstforum Halle 14. november 2016–29. Januar 2017 ANZEIGE Mit Kunst sprechen lernen SOPHIE STEPHAN

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