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kreuzer_12_2016

024 1216 Spiel 032 Film 034 Musik 040 Theater 050 Literatur 058 Kunst 062 Termine 084 Frischer Wind im Bildermuseum Der Direktor des Museums der bildenden Künste – Hans-Werner Schmidt – verlässt nach sechzehn Jahren den Glasbau. Bereits die Ausschreibung für den Nachfolger unterschied sich erheb- lich von früheren Bedingungen, begonnen bei der sechsjäh- rigen Beschäftigungszeit (mit der Option zur Verlängerung) und dem übertariflichen Lohn anstelle des Beamtenstatus. Nachdem Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke den Besuchern der Sighard-Gille-Eröffnung einen gehörigen Schrecken ein- jagte, weil sie ernsthaft forderte, dass die Wände des Kunstrei- ches zukünftig für lokale Größen freizuräumen seien, ist es an der Zeit zu zeigen, dass Leipzig niemals klein-klein denken kann. Eine neue Direktorin sollte lieber groß-groß denken. Daher wäre eine Wahl für den Direktorensessel wünschens- wert, die sich dem gängigen Versorgungsmuster im Kunst- feld (Söhne, Töchter oder adlige Netzwerker) entzieht. Ein Kandidat mit eigenen, interessanten Ausstellungsideen und Vermittlungsansätzen ist genau der oder die Richtige. Beson- dere Eigenschaften: groß denken, im Detail lenken, über eine gehörige Portion Sozialkompetenz und Humor ebenso verfü- gen wie über schnelles Assoziieren in Wissenswelten jenseits der hinlänglich bekannten Kunst-Zwitschermaschinen. Klingt doch eigentlich ganz vernünftig. BSC Anschluss an die Sieben Weltmeere Der Verein Interessenverband der Initiativen zur Förderung des Gedankens des Anschlusses der Stadt Leipzig an die Sieben Weltmeere e. V. i. G., kurz: IdIzFdGdAdSLadSW e. V. i. G., erneuert seine in diesem Magazin seit Jahrzehnten vorgetra- gene Forderung nach dem Anschluss der Heldenstadt an die Sieben Weltmeere per Durchstich am Elster-Saale-Kanal. Rei- fenfrei bis Hawaii! KREUZER-KOLLEKTIV Fassadenbegrünung Zehn Grad beträgt der Temperaturunterschied zwischen den Gebieten rund um die Stadt und dem Stadtinneren zuweilen. Was im Winter ja ganz praktisch ist, kann im Sommer für nicht wenige Menschen in der Stadt schon haarig werden. Auch aus anderen Gründen muss gerade in Leipzig mit seiner voll- versiegelten Innenstadt das Stadtklima verbessert werden. Der effektivste Weg, dafür auch bebaute Flächen zu nutzen, ist nicht das begrünte Dach – sondern die Fassadenbegrünung (s. kreuzer 07/2016). Die wichtigsten Effekte wären: Beschattung der Wände, gesteigerte Verdunstung, Staubfilterung und Schallabsorption. Eine grüne und lebendige Außenhülle sieht nämlich nicht nur schick aus, sondern sorgt beispielsweise durch Beschattung der sonst nackten Wände dafür, dass diese sich nicht so stark aufheizen – und gerade nachts weniger Wärme abstrahlen. Darum soll an allen großen Leipziger Ausfallstraßen, Karli, Georg-Schwarz-, Eutritzscher, Lützner, Könneritzer, Eisen- bahnstraße, die Fassadenbegrünung in Zukunft vorgeschrie- ben werden. Stellen Sie sich das mal vor: Die Karli bis ganz nach unten ein riesiger Urwald! ANRA Ein Napoleondenkmal Wir fordern das Napoleondenkmal! Mindestens zehn Meter hoch. Und zwar genau gegenüber dem martialischen Koloss Völkerschlachtdenkmal. Warum? Weil die Deutschen Napoleon zu großem Dank verpflichtet sind. Er allein hat hier einen Modernisierungsschub geleistet, den die deutschen Fürsten nie und nimmer hinbekommen hätten. Seine liberalen Reformen brachten der Wirtschaft freie Entfaltung, sein Code Napoléon erstmals ein modernes Gesetzeswerk (»Gleichheit vor dem Gesetz«). Und nur durch ihn wurden die schlimmsten Verwerfungen der Kleinstaaterei aufgehoben. Mal ganz abgesehen vom sogenannten Reichsdeputationshauptschluss 1803, mit dem er allen kirchlichen Besitz säkularisierte. Dieser war immer ein Hort besonders rückschrittlicher Reak- tionäre. Und auch kulturell ist es ein längst überfälliger Kontrapunkt zu diesem besonders hässlichen Mahnmal des preußisch-deutschen Nationalismus. EEP

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