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kreuzer_12_2016

Magazin 1216 tagswahl 2017, sondern auch für die Landtags- wahlen in Sachsen 2019. Wie muss man jetzt aus einer linken Position heraus agieren? BEDNARSKY: Versuchen wir es mal von der kommunalen Ebene her zu betrachten. Im Stadt- rat sind die Mehrheitsverhältnisse so, dass die CDU kurz vor uns ins Ziel eingegangen ist und die mitgliederstärkste Fraktion stellt. Zudem haben wir zwei mittelgroße Fraktionen, die Grü- nen und die SPD. Nur wenn die CDU mit uns einer Meinung wäre, was selten der Fall ist, würde es ohne die anderen beiden Fraktionen zur Mehr- heit reichen. Wenn Die Linke, SPD und Grüne sich inhaltlich einig sind, haben wir im Stadtrat eine Mehrheit und können mit dieser soziale, kreative und fortschrittliche Politik für diese Stadt durchsetzen. Die handelnden Akteure auf dieser Ebene kennen sich und vertrauen in der Regel einander. Zur Landes- und Bundes-Ebene: Wir können jetzt herzhaft über Rot-Rot-Grün in Sachsen dis- kutieren und dann gucken wir uns mal die aktuellen Wahlprognosen an. Der Weg, die CDU in Sachsen irgendwann mal zu besiegen, ist ein weiter, auch vor dem Hintergrund der letzten Wahlerfolge der AfD. Ich glaube, da sollten wir eher schauen, dass wir als Die Linke unsere Glaubwürdigkeit in der ganzen Sache behalten. Fakt ist, dass die SPD und Grüne ja durchaus auch neoliberale Politik vor allem im Bundestag in der Vergangenheit gemacht haben, Agenda 2010, Hartz IV, NATO-Mitgliedschaft. Das ist etwas, wogegen wir uns im Kern all die letzten Jahre politisch positioniert haben. So lange, wie diese Dinge im Raum stehen, können wir nicht sagen, um der großen Idee willen hauen wir unsere Grundsätze über Bord, machen im Bund mal schnell Rot-Rot-Grün und dann wird irgendwie alles besser und schöner. kreuzer: Die Linke setzt in Leipzig derzeit vermehrt auf Bürgerforen und Diskussionsveranstal- tungen, ob mit »Was muss drin sein? Du hast was zu sagen. Die Linke hört zu« als Austausch zur Bundestagswahl oder der Kampagne »Die Rente geht uns alle an«. Wie wird dieses Angebot ange- nommen? Welche Schwierigkeiten ergeben sich dadurch vielleicht auch? BEDNARSKY: Dabei stehen zwei Dinge im Fokus: Anknüpfungspunkte entwickeln und die Repo­ litisierung. Die Veranstaltung »Was muss drin sein?« mit unserem Bernd Riexinger wurde sehr gut angenommen. Ich war im Vorfeld ein bisschen skeptisch, ob das funktioniert. Aber das waren alles sehr persönliche, sehr qualifi- zierte, sehr energische, kenntnisreiche Wort- beiträge, die dort geäußert wurden. Ich sehe, dass solche Konzepte funktionieren. Es ist für unsere Partei der richtige Weg, nicht von oben ein Wahlprogramm auszukippen, sondern im Vor- feld den Dialog anzubieten. Die Rentenkampagnen-Veranstaltungen sind zwar gut besucht, aber was wir noch stärker in den Mittelpunkt setzen müssen, ist: Die Rente geht wirklich alle an! Wir müssen uns vor Augen führen, dass die heutigen Rentner noch ver- gleichsweise gute Renten haben. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass wir, die wir in Zukunft einmal Rente erhalten werden, im besonderen Maße von geringen Renten betroffen sein werden. Zum Thema Repolitisierung: Wir verzeichnen als Partei, die jahrelang geschrumpft ist, gerade das Phänomen, dass viele junge Leute zu uns kommen und mitmachen wollen. Es macht den Anschein, dass wir als Partei wieder als größe- rer politischer Player wahrgenommen werden, auch für jüngere Leute. Das finde ich erst ein- mal sehr gut. kreuzer: Die Linke hat im Oktober auf dem Stadt- parteitag das Programm für die Bundestags- wahl beschlossen, »Leipzig zum Motor für soziale Gerechtigkeit in Sachsen entwickeln«. Wie kann Leipzig Motor für soziale Gerechtigkeit sein? BEDNARSKY: Nehmen wir die Bildungspolitik. Die Bildungsmisere ist gerade ein aktuelles Thema. Wir sind weder in Dresden noch im Bund in der Regierung, aber unsere Aufgabe ist, genau das aufzugreifen, das zu problematisieren und dementsprechend den politischen Druck zu erzeugen. Jahrelang wurden Lehrer an der Universität ausgebildet, sie bekamen aber keine Stellen und sie sind in den Westen gegangen. Wir als Stadtverband gehen genau diese Sachen politisch an, das problematisieren wir und sehen es auf unserer Agenda. kreuzer: Vor einem Jahr hat die Partei eine Zu- kunftsstrategie erarbeitet und dabei beschlossen, sich auch inhaltlich zu erneuern. Was ist seitdem passiert? BEDNARSKY: Wir wollen nicht bloß als Wahlpar- tei wahrgenommen werden, wir sind viel mehr: eine politische Kraft, die zusammen mit vielen sukzessive eine Idee entwickelt, wie man Gesellschaft und Ökonomie anders denken kann. Die Basisarbeit ist mir dabei sehr wich- tig. Die Linke Leipzig soll eine Mitmachpartei sein, vor diesem Hintergrund haben wir die AG Zukunft gegründet. Es ist mitnichten so, dass wir schon eine fertige Idee und Strategie hatten, sondern wir haben uns die Frage gestellt, wo wir als Partei im Jahre 2020 stehen, in einer Stadt, die sich verändert, die wächst. Wie können wir als Partei genau auf diese Phänomene reagieren, was ist notwendig? kreuzer: Ist das auch eine Möglichkeit, mit der SED-Vergangenheit zu brechen? BEDNARSKY: Ich war zur Wende zehn Jahre alt und schon damals brach die PDS mit der SED- Vergangenheit, was gern von einigen vergessen wird. Somit war diese Thematik kein zentrales Thema in der Diskussion. Die Besonderheit in unserer Partei, was in der Zukunftsdiskussion deutlich wurde, ist, dass wir nicht bloß verschie- dene Generationen haben, die wir unter einen Hut bringen müssen, sondern ebenso einen Unterschied in der politischen Sozialisation zwi- schen Vor- und Nachwendegeneration. Aber gerade das finde ich spannend und ist unsere Stärke. kreuzer: Wie motivieren Sie sich? Wollen Sie mal OBM Jung beerben? BEDNARSKY: Wie bitte? Puh, so karrieretech- nisch war ich bislang nicht veranlagt, das mag auch ein Manko von mir sein. Ich mache das, weil es mir Freude, zuweilen auch Spaß macht. Aber im Grunde glaube ich daran, dass ich an einer guten Sache mitwirke. kreuzer: Sie haben bis vor Kurzem noch bei ­ Monika Lazar von den Grünen im Wahlbüro »Wir sollten als Partei unsere Glaubwürdigkeit bewahren« NEUJAHRS-ANBADEN am Gröberner See mit Sekt, Neujahrskrapfen und Glücks- losen für ein Abendessen zu Zweit im Restaurant WALDELEFANT. see- und waldresort gröbern GmbH Alte Chausseestraße 1 06774 Muldestausee Tel.: +49 34955 230 000 see- und waldresort gröbern www.seeresort-groebern.de Silvesterglühen am Gröberner See ... NEU eröffnet! SILVESTER-GALA-MENÜ mit Seeblick 75,00 € p.P. (inkl. 1 Glas Champagner zu Silvester) SILVESTERPARTY 41,00 € p.P. (ganze Veranstaltung) 20,00 € p.P. (Eintritt ab 22.00 Uhr) NEUJAHRSBRUNCH mit Seeblick 29,50 € p.P. (inkl. Softgetränke) ANZEIGE Tel.: +4934955230000

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