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kreuzer_12_2016 - Spiel

Ich bin Batman: Das System Playstation VR bringt die Virtuelle Realität ins Wohnzimmer; Periskop: Gandhi, altes Arschloch

Spiel 032 1216 Film 034 Musik 040 Theater 050 Literatur 058 Kunst 062 Termine 084 Da ist sie also, die virtuelle Revolution. Seit wir in den frühen neunziger Jahren in den Arcades mit unbequemen Headsets in Vektor- welten abtauchten und uns den Cyberspace im »Rasenmäher-Mann« reinzogen, bis das VHS- Band durchgenudelt war, träumen wir davon. Nun gibt es Virtual Reality, kurz VR, endlich für den Heimgebrauch. Allerdings bleibt der Hype hierzulande bisher aus. Das liegt an ver- schiedenen Faktoren. Da ist zunächst einmal der Preis. Oculus Rift, als Gerät für den Massenmarkt konzipiert und crowdgefundet, kostet stolze 700 Euro. HTC Vive, die technisch fortschrittlichste Variante, gar 900 Euro. Hinzu kommt ein aktueller PC mit rund 1.000 Euro Anschaffungskosten. Eine ziemliche Hemmschwelle für den Konsumenten. Zudem fällt es dem Handel schwer, überzeu- gende Gründe für den Kauf der Geräte zu bieten. Eine Rift im Schaukasten sieht zwar schick aus, aber erst wenn man die Brille mal aufgesetzt hat, entfaltet sich die Faszination für das neue Medium. VR wird sich nur dann etablieren, wenn man es in die Öffentlichkeit trägt. So wie es das Dok Leipzig etwa mit dem Neuland-Iglu auf dem Marktplatz getan hat. An einigen Orten entste- hen immerhin schon VR-Cafés, in denen man die Technik ausprobieren kann. Einen wirklichen Vorstoß in die Wohnzimmer der Konsumenten ist aber derzeit nur Sony zuzutrauen. Mit knapp 400 Euro für die Playstation VR plus etwa 100 Euro für Kamera und Move-Controller und rund 300 Euro für die PS4 hat die Hardware zwar immer noch ihren Preis, der Gegenwert ist dafür aber enorm. Das weiße Headset mit den blauen Leucht- dioden ist sehr gut verarbeitet und sitzt auch bei Brillenträgern komfortabel. Die Abfrage der Move-Controller, mit denen man etwa in »Bat- man Arkham VR« Blutproben analysiert und in »Rush of Blood« die Schießeisen abfeuert, funktioniert erstaunlich gut, trotz sechs Jahre alter Technik. Die Immersion, also der Ein- druck, mitten im Geschehen zu sein, ist beein- druckend: Ob in schwindelnden Höhen über einem wabernden Abgrund (»Bound«), im Rausch der Farben und Töne (»Thumper«), beim Spaziergang durch Croft Manor (»Rise of the Tomb Raider«) oder im Flug über die Dächer von Paris (»Eagle Flight«) – das Hirn verliert sich spielend leicht in den virtuellen Welten. Mehr als 100 Spiele für PS VR sind angekündigt. Es bleibt zu hoffen, dass zumindest einige da- von auch tiefer gehende Spielerfahrungen bieten, als es die kurzweiligen Starttitel bisher vermö- gen. Die Medien könnten derweil ihre Skepsis gegenüber der neuen Technik ablegen. Virtual Reality ist der innovativste Schritt in die Zu- kunft der Spiele seit der Etablierung von dreidi- mensionalen digitalen Welten. LARS TUNÇAY ▶ Entwickler: Sony / Plattform: PS4 / Preis: 3 € ▶ Spieleempfehlungen: »Batman Arkham VR« (Warner), »Rez Infinite« (Sony), »Bound« (Sony), »Thumper« (Drool), »Eagle Flight« (Ubi Soft), »SuperHyperCube« (Polytron), »Robinson's Journey« (Crytek) Brille, Batman, »Rush of Blood«: Nie war Realitätsflucht schöner Ich bin Batman Das System Playstation VR bringt die Virtuelle Realität ins Wohnzimmer Seit Kurzem ist der sechste Teil der »Civilization«-Reihe erhältlich, wir haben ihn auf der gegenüberliegenden Seite rezen- siert. Wie alle Teile ist auch der neueste ein prima Zeitfresser und wie geschaffen für die kalte Jahreszeit. Und weil es »Civ« halt schon so lange gibt, hat das Spiel bereits ganz eigene skurrile Geschichten geschrieben. Eine davon ist die von Mahatma Gandhi. Als Anführer der indischen Zivilisation und potenzieller Gegner degenerierte der friedvolle Asket in seiner Pixelform in vorangegangenen Teilen zu einem berüchtigten Atombombenfan und rücksichtslosen Kriegstreiber – wegen eines Bugs. Irgendwann fanden selbst die Ent- wickler das bizarr, beließen es dabei und mach- ten den »Civ«-Gandhi mit flinkem Finger am roten Knopf zum Running Gag. Seit Jahrzehnten spielt sich Gandhi nun als Nuklearfetischist auf. Auch in »Civ VI« ist Mahatma ein Arschloch, aber dieses Mal auf etwas andere Art und Weise. Wie diese aussieht, lesen Sie wie immer online in der neuesten Ausgabe von »Periskop«, die sich wie gehabt printexklusiv! nur mit dem Kurzlink oder dem QR-Code erreichen lässt. Außerdem in der monatlichen Kolumne: Gang- bang im Kleinstadtidyll der »Sims«, der Brexit, erklärt mit dem »Football Manager«, ein schmel- zendes Brettspiel zum Klimawandel, »Fangtris« der Band Red Fang, ein nachgebautes, virtuelles San Francisco und ein Bud Spencer & Terence Hill- Brawler. Friede sei mit Ihnen, Ihr MARC BOHLÄNDER bit.ly/2fOzn0O Gandhi, altes Arschloch Wie der Weltveränderer und Pazifist lernte, die Bombe zu lieben Periskop Das Hirn verliert sich spielend leicht in den digitalen Welten

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