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kreuzer_12_2016

020 1216 Spiel 032 Film 034 Musik 040 Theater 050 Literatur 058 Kunst 062 Termine 084 Leipzig autofrei Stellen Sie sich Leipzig einmal ohne Autos vor: Sie fahren zu zweit mit dem Fahrrad die Karli entlang – und es wäre immer noch genügend Platz zum Überholen für andere. In Ihrer Wohnung an der Prager Straße schlafen Sie nachts mit offenem Fenster. Am Morgen hören Sie fast nichts außer dem Zwit- schern der Vögel. Ohne den Lärm der Verbrennungsmotoren wäre die Stadt schlagartig leise. Stressbedingte Erkran- kungen nehmen ab. Dort, wo heute Parkplätze sind, ist Raum für Grün- oder Sportanlagen. Eltern lassen ihre Kinder ohne Angst vor Unfällen auf der Straße spielen. Krankenwagen, Feuerwehr, Polizei, Lieferwagen und anderer lebensnotwen- diger Verkehr haben freie Bahn. Ihren Einkauf, die Wege zur Kita, zur Arbeit oder zum Sportverein der Kinder erledigen Sie bequem mit einem leistungsstarken Elektrofahrrad oder mit Bussen und Bahnen, die häufiger fahren, weitere Stre- cken zurücklegen, deutlich komfortabler und leiser sind als heute. Leipzig autofrei – wäre das nicht etwas, das wir wenigstes an einem Tag im Jahr einmal ausprobieren wollen? ENSHA Schneller schwimmen Leipziger Schwimmbadverhaltensregeln: Arme so bewegen, dass man nicht die Füße des Vordermannes streift. Hinter- beine tief ins Wasser. In die Reihe der Schwimmenden einglie- dern, möglichst wenig bewegen. Acht Schwimmhallen betreibt die Stadt Leipzig, darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Bäder. Die Öffnungszeiten: etwa zwei Stunden frühmorgens, ein paar wenige an manchen Abenden. Die Öffnungszeiten der Leipziger Schwimmbäder zwingen einen wenigstens, seinen Tag zu strukturieren – könnte man nicht ohne Ironie sagen. An einigen Tagen sind sie ganz geschlossen. Andere Städte mit ähnlich vielen Einwohnern – wie Bremen oder Hannover – haben zwar nicht mehr Schwimmhallen. Dafür aber sind die meisten der Bäder dort viel länger geöffnet, teilweise ganztägig. Deshalb: Eine neue Schwimmhalle für Leipzig. Eine, die jeden Tag ganztägig geöffnet hat. Mit vernünftiger 50-Meter- Bahn und einem Spaßbecken. Das wäre ein Traum. THE Integrativ spielen Eine Rollstuhlwippe, ein Rollstuhlkarussell, eine Rollstuhl- schaukel oder eine Pfeifenwippe für blinde Kinder. All diese Geräte sind keine reine Traumvorstellung, es gibt sie wirk- lich. Aber: nicht in Leipzig. Drei Spielplätze, auf denen zumin- dest rollstuhlgerechte Rampen zu einigen Spielgeräten füh- ren, gibt es in der Messestadt. Einen Spielplatz, auf dem nur barrierefreie Spielgeräte stehen – mit denen natürlich auch Kinder ohne Rollstuhl Spaß haben können –, gibt es nicht. Zudem liegen zwei der drei Spielplätze sehr weit außerhalb: der Spielplatz Auensee in Wahren, der Erholungspark in Lößnig- Dölitz. Nur der Spielplatz Steinplatz liegt in der Südvorstadt und somit nicht ganz ab vom Schuss. Ein Spielplatz, auf dem Kinder mit besonderen Bedürfnissen sich genauso austoben können wie alle anderen – das fehlt der Leipziger (Innen-) Stadt. THE Straßen nach Nazi-Opfern benennen Die Umbenennung der Goethestraße in Achmed-Bachir- Straße. Den meisten wird dieser Name unbekannt sein. Doch genau das ist das Problem. Ebenso wie Nuno Lourenco und Kamal K. ist Achmed Bachir in Leipzig rechter Gewalt zum Opfer gefallen. Neben diesen dreien, die in der staatlichen Statistik genannt werden, gibt es seit 1990 noch mindestens sieben weitere Fälle, wie Recherchen des Initiativkreises Antirassismus offenlegen. Klaus R., Karl-Heinz Teichmann, Bernd Grigol, Horst K., Thomas K., Gerhard S. und Gerhard Helmut B. Diese Morde dürfen nicht in Vergessenheit geraten, und darum sollen bekannte Straßen im Stadtgebiet umben- annt werden. An Goethe erinnert sich schließlich jeder, an die rassistischen, homophoben und sozialchauvinistischen Morde, die hier passiert sind, und die Opfer dieser Gewalt jedoch die wenigsten. SU Offensive Spätaufklärung Okay, bei der Leipziger Disputation erlebte Luther sein (zunächst) theologisches Waterloo. Aber die Stadt vergraulte auch andere Frühaufklärer wie Leibniz, Thomasius und Wolff. Zeit für die Wiedergutmachung, Zeit für die Gegenre- formation aka Spätaufklärung. Überall ploppen religiöse Gefühle als Scheinargumente fürs Beleidigtsein auf, vor dem

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