Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

kreuzer_12_2016

All the Motherfuckers blame: Fabian verstören mit ihrem Gesang und dem Titel ihrer Tour; Aus Krach wurde Krach: Zur Reihe "Gegenkrach" kommen Tresor-Gründer Hegemann und Moritz von Oswald ins IfZ

041 Musik 1216 Termine 084 Kunst 062 Literatur 058 Theater 050 Film 034 Spiel 032 Es gehört zu den schöneren Weih- nachtstraditionen in dieser Stadt, dass Phillip Boa dreimal hintereinan- der in der Moritzbastei auftritt. Eine seiner Vorbands in die- sem Jahr hört auf den Namen Fabian und war auch schon die Vorband von New-Wave- Revival-Künstler Drangsal. (9.12., MB) Fragt man die Leipziger, wen sie selbst gerne als Vorband hätten, wünscht sich Sängerin Vitiko Schell ein Kammerorchester, das 30 Minuten Mini- mal-Klassik interpretiert. »Die Leipziger Band Körper ist wirk- lich sehr gut«, fügt Bassist Jona Eckard hinzu, »allerdings würden die uns zerstören – deswegen lieber keine Vorband.« Fabian haben auch längst ihre eigene Tour mit dem seltsamen Namen »Leihmütter-Tour« hinter sich (»das Konzept von Insi- der-Titeln sollten wir überdenken«), auf der nach Aussagen der Band im Tourbus »ausschließlich D’Angelo« gehört wurde, wobei die geneigte Hörerin eher mit Sonic Youth, Portishead oder The Stooges gerechnet hätte. Ihr Debütalbum, das vor einem Jahr erschien, betitelten die vier Leipziger einfach mit ihrem Bandnamen. Irgendwo zwi- schen New-Wave und Postpunk würde man das wohl einordnen, wenn man müsste. Hervorragend bei jedem Song: die Stimme von Sängerin Schell. Ob sie nun »I’m an angry man« oder »All the motherfuckers blame but in the end they get the same shit of fame« singt, es klingt nie wirklich unfreundlich, eher ver- störend. Schell schreibt die Texte, die Musik wird gemeinsam entwickelt. »Das geschieht häufig durch Improvisationen«, sagt Gitarrist Max Kraft, der auch die Bläserstimmen kompo- niert. »Außerdem nehmen wir jede Probe auf und arrangie- ren die Songs zu Hause im Kopf weiter.« Produziert wurde das Album dann von Max Rieger, dem Bassisten von Die Nerven. »Seine Arbeitsweise ist sehr puristisch und unverkopft«, sagt Kraft. Daher haben die Aufnahmen nur fünf Tage gedauert. Derzeit arbeiten sie an ihrem zweiten Album, das mit Sicherheit mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Bleibt noch die Frage nach dem Bandnamen Fabian: Käst- ner? »Ja, Kästner.« JULIANE STREICH ▶ Fabian mit Phillip Boa: 26.12., Moritzbastei Was ist eigentlich ein Klub? Man könnte sagen: ein Ort, in dem man sich nachts schwitzend und euphorisiert zu ungesund lauter Musik bewegt – zwischen oder mit anderen ähnlich tickenden und ähnlich schwitzenden Menschen. Man könnte aber auch sagen: ein Ort, an dem neben der notwen- digen Kulturökonomie eine Einheit der Inszenierung von Sound, Licht und temporärer sozialer Situation erreicht und Ansätze des gesellschaftlichen Miteinanders, der Präsenta- tion und Korrelation ausprobiert werden können. Hier kann es zur Koexistenz und Akzeptanz von gesellschaftlich noch nicht durchgesetzten Ausdrucksformen kommen, nicht zuletzt auch von sexuellen Präferenzen abseits der Normvorstel- lungen. Genau so steht es im Konzept der Reihe »Gegenkrach«, die bei drei Veranstaltungen im Institut für Zukunft (IfZ) den Widerklang von der Lärmkunst bis zur Klubkultur thematisiert. Dass Lärm auch Kunst sein kann, geht auf das Manifest »Die Kunst der Geräusche« von Luigi Russolo aus dem Jahr 1913 zurück, was der Auftakt der Veranstaltungsreihe gezeigt hat, indem der Bogen zu Industrial als wichtigem Impulsgeber für Techno gezogen wurde. Nachdem im zweiten Teil unter- gründige Kassettenaufnahmen in Ost- und Westdeutschland besprochen und besungen wurden, kommt zum Abschluss Dimitri Hegemann nach Leipzig – quasi der Vorzeigetyp für die Verbindung zwischen Industrial und Postpunk hin zu Techno, also von der Lärmkunst zur Klubkultur. Nachdem sich Hegemann in verschiedenen Bands und Läden wie dem Fisch- büro im Westberlin der siebziger und achtziger Jahre auspro- biert hatte, eröffnete er 1991 den Technoklub Tresor. Vorher war er Organisator der Atonal-Festivals, bei dem Geniale Dille- tanten und Industrialbands aus Amerika sowie den osteuro- päischen Staaten aufeinandertrafen. Da passt es gut, dass zum Abend unter dem Titel »Atonal | Funktional« auch die tschechischen Konzeptkünstler Autopsia im IfZ auftreten sowie Moritz von Oswald, der einst Drum- mer der Hamburger Post-Punk-Band Palais Schaumburg war, bevor er erfolgreicher Produzent elektronischer Musik wurde. Weiterer Programmpunkt des Abends: Der Dresdner Ulf Lang- heinrich verbindet in seiner audiovisuellen Live-Performance »Full Zero« harte Minimal Sounds mit den Bewegungen der chinesischen Performerin Luo Yuebing. So könnte man Klubkultur schließlich auch verstehen: Kultur im Klub. JULIANE STREICH ▶ »Atonal | Funktional – Eine Sound-Rundreise vom und zum Berlin Atonal via DDR-Subkultur, Detroit, Fischbüro, UFO und Tresor«: 16.12., IfZ Hat den Tresor eröffnet: Dimitri Hegemann Zur Reihe »Gegenkrach« kommen Tresor-Gründer Hegemann und Moritz von Oswald ins IfZ s gehört zu den schöneren Weih- nachtstraditionen in dieser Stadt, dass Phillip Boa dreimal hintereinan- der in der Moritzbastei auftritt. Eine seiner Vorbands in die- sem Jahr hört auf den Namen Fabian und war auch schon die Vorband von New-Wave- Revival-Künstler Drangsal. (9.12., MB) Fragt man die Leipziger, wen sie selbst gerne als Vorband hätten, wünscht sich Sängerin Vitiko Schell ein Kammerorchester, das 30 Minuten Mini- dass Phillip Boa dreimal hintereinan- wünscht sich Sängerin Vitiko Schell ein Kammerorchester, das 30 Minuten Mini- Es gehört zu den schöneren Weih- nachtstraditionen in dieser Stadt, E der in der Moritzbastei auftritt. Eine seiner Vorbands in die- sem Jahr hört auf den Namen Fabian und war auch schon die Vorband von New-Wave- Revival-Künstler Drangsal. (9.12., MB) Fragt man die Leipziger, wen sie selbst gerne als Vorband hätten, Junge Bands im Porträt 57: Fabian Almost Famous Verstören auch mit den Dingen, auf die sie klettern: Fabian JANIS BLUMNAUER MARIE STAAT Fabian verstören mit ihrem Gesang und dem Titel ihrer Tour Aus Krach wurde Krach All the motherfuckers blame 12.11. ANDREAS REIM ZUM 70 13.11. THE FRIEDRICH LIECHTENSTEIN 17.11. MC BOMBER 24.11. UNZUCHT… 01.12. ANDRÉ KUDERNATSCH 02.12. SKA DELICIOUS III 02.12. TURBINENACHTFLUG 03.12. CHRISTIAN VON ASTER 07.12. THE FUCK HORNISSCHEN ORCHESTRA 08.12. APFELTRAUM 11.12. THOMAS GODOJ 12.12. RISKIER DEIN BIER! 12.12. DER DURSTIGE PEGASUS 12.BIS 15.12. KRIPPENSPIEL 2016 16.12. ENGERLING 17.12. THEATERTURBINE 19.12. UWE STÖSS 21.12. SONG SLAM 22.12. SPOKEN WORD POETRY 24.12. SCHWARZES LEIPZIG TANZT! 25.12. THE SONIC BOOM FOUNDATION 26. BIS PHILLIP BOA 28.12. AND THE VOODOOCLUB www.moritzbastei.de 31.12. DIE GROSSE MORITZBASTEI- SILVESTERPARTY 02.12. DER GROSSE PREIS 2016 09.12. DRANGSAL 10.12. NEO KALISKE 13.12. STEVE`N`SEAGULLS 16.12. KLASSIK UNDERGROUND 26.-28.12. PHILLIP BOA AND THE VOODOOCLUB ANZEIGE

Seitenübersicht