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kreuzer_10_2013

Konzertankündigungen

052 Musik 1013 Film 038 Spiel 044 Theater 058 Literatur 068 Kunst 072 Termine 084 Es gibt durchaus Unangenehmeres, als mit Kate Bush und Joanna Newsom verglichen zu werden. Aber auch wenn diese Referenzen nicht völlig aus der Luft gegriffen sind, hat Julia Holter mehr zu bieten als eine unglaubliche, leicht außerirdische Stimme. Die Künstlerin aus Los Angeles beweist immerhin wieder ein- mal, dass sich Avantgarde und Pop keineswegs ausschließen müssen. Klassik, Jazz und Ambient werden auch gleich noch mit an den Tisch geholt, wenn man schon einmal so nett beisammen ist. Holters drittes Album setzt sich thematisch mit dem Geräuschpegel der Großstadt auseinander und heißt passenderweise »Loud City Song«. Die Multi-Instrumentalistin interessiert sich dafür, wie Stadtbewohner ihren Freiraum inmitten des urbanen Lärmes finden. Und wie die Klänge sie gleichermaßen inspirieren. Ihr neues Werk hat Holter zum ersten Mal in einem richtigen Studio aufgenommen. Während ihre ersten bei- den Alben zu Hause entstanden, freute sie sich beim Drittling über die tatkräftige Unterstützung von Musikern und Toningenieuren. Auf diese Weise hatte Holter mehr Zeit, sich um den poe- tischen Rahmen zu kümmern. Die klangliche Bandbreite des Longplayers reicht dabei vom klaustrophischen »Horns Surrounding Me« Die Großstadt, das nette Monster über das verzückt-swingende »This Is A True Heart« hin zum introvertierten »World«. Holters Kompositionen passen sowohl in die verrauchte Jazz-Kneipe als auch in die Philhar- monie. Und selbstredend ist auch das UT Conne- witz eine hervorragende Adresse für ihre ätherischen Klangmärchen. KAY ENGELHARDT ▶ Julia Holter: 25.10., UT Connewitz ANZEIGE KARTEN & INFO: 0341.14 14 14 www.mdr-klassik.de | www.mdr-ticketshop.de Reiheins 26. OKTOBER SAMSTAG, 20 UHR | LEIPZIG, GEWANDHAUS AARON COPLAND APPALACHIAN SPRING BENJAMIN BRITTEN VIOLINKONZERT GEORGE ANTHEIL 5. SINFONIE JAMES EHNES VIOLINE MDR SINFONIEORCHESTER, HUGH WOLFF DIRIGENT WestG WestG WestG WestG Spring AppalachianArme wie Bäume Irgendwann Anfang des Jahrtausends tippte ein beschwipster Rockmusikfan dem Sänger von The Dillinger Escape Plan von hinten auf die Schulter. Greg Puciato musterte den Mann an der Bar grimmig. »Das sollte wohl mal ein Bein werden«, so der Fan in heiterem Schuleng- lisch, und er befingerte den Bizeps des Sängers anerkennend. Als Zeuge dieser seltsamen Szene machte ich mich innerlich für eine Schlägerei bereit. Puciato aber fing an zu lächeln, streifte sich einen mit Dildos in Irokesenform ge- spickten Stahlhelm über, ging auf die Bühne und fing an, ins Mikrofon zu schreien. Heute singt der Mann mit den Baumstammarmen sogar sehr oft. Auch seine Bandkollegen haben seit der Gründung von The Dillinger Escape Plan einen langen Weg hinter sich. Der ultimative Ritter- schlag für den Fünfer aus New Jersey erfolgte einst in Form einer Kollaboration mit Mike Patton von Faith No More. Insbesondere auf den beiden letzten Platten, »Option Paralysis« und »One of Us is the Killer«, haben The Dillinger Escape Plan einen merklichen Schritt irgend- wohin gemacht. Im ersten Augenblick glaubt man an Melodiebögen und Harmonien – nur um von der Musik fallengelassen zu werden wie eine heiße Kartoffel. Pop ist alles und nichts, und The Dillinger Escape Plan sind der Beweis dafür. Mathcore, Experimental-Metal, Post- Hardcore sind angesichts der schieren Schönheit und Power nur ärmliche Floskeln. Man verliert sich im Chaos und wird von starken Armen geret- tet, ob wir wollen oder nicht. Safety first, Helme auf. MARC BOHLÄNDER ▶ The Dillinger Escape Plan, Maybeshewill, Deathcrush: 15.10., 21 Uhr, Conne Island Als am 13. Juli bei der Global Space Odyssey mehr als 5.000 Menschen tanzend und protes- tierend durch Leipzig zogen, war damit ein neuer Teilnehmerrekord erzielt. Zwei Monate später ziehen die Veranstalter dennoch ein durchwachsenes Resümee. »Wir können es nicht tolerieren, dass es in kleinen Läden und auch Supermärkten der Demoroute zu Dieb- stählen kam und wieder mehr Müll verursacht wurde«, erklärten sie auf ihrer Website. »In Zwei Kurze

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