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kreuzer_10_2013

Mehr Fantasie als im Stadttheater: Interview mit TdJW-Dramaturgin Winnie Karnofka

063 Theater1013 Termine 084 Kunst 072 Literatur 068 Musik 046 Spiel 044 Film 038 ANZEIGE TICKETS+49(0)341-1261261 WWW.OPER-LEIPZIG.DE FOTOKirstenNijhof WAGNERS DINGMIT DEMRING MUSICAL URAUFFÜHRUNG AB26.OKT.2013,MUSIKALISCHEKOMÖDIE Musical von Ulrich Michael Heissig und Thomas Zaufke Von den Klassikerbühnen ins Jugendtheater: Winnie Karnofka ist neue Dramaturgin am Theater der Jungen Welt. Wie sie nach Leipzig kam, was der Wechsel zum jüngeren Publikum für sie bedeutet und warum eine Frischzellenkur nie schadet, erzählt sie im Interview. kreuzer: Sie haben zuvor als Dramaturgin am Deutschen Nationaltheater Weimar und im Deutschen Theater Göttingen gearbeitet. In Leipzig machen Sie nun Kinder- und Jugendtheater, wie kam das? WINNIE KARNOFKA: Wie so vieles in der Kulturwelt war es eher ein glück- licher Zufall, dass ich zu der Stelle am Theater der Jungen Welt gekom- men bin. Nachdem ich in Göttingen gearbeitet habe, wollte ich mir ein Jahr frei nehmen, um als Texterin zu arbeiten. Mitten in dieser Pause fragte mich das Theater, ob ich nicht Lust hätte, mir die Stelle einmal anzusehen. Die spartenübergreifenden Projekte und Versuchsanordnungen im Spielplan haben mich sofort angesprochen. Also habe ich zugesagt. Dann ging alles ganz schnell und jetzt bin ich hier. kreuzer: Das Spielzeitmotto des TdJW ist »Suchen«. Suchen auch Sie etwas in dieser neuen Sparte Kinder- und Jugendtheater? KARNOFKA: Theater ist für mich immer eine Suche nach Inspiration, nach Ideen und nach Erfahrungen. Man kann nur Theater machen, wenn man auf der Suche ist. Beim Kinder- und Jugendtheater ist die Herausforderung, dass man immer am Puls der Zeit sein muss, so wie die Kinder selbst. Man kann sich nicht in seiner eigenen kleinen Welt verkapseln, sondern muss die Welt der Kinder und Jugendlichen mitdenken. Nur so kann man sie als Publikum auch erreichen. Das Ganze wirkt auf einen selbst dann fast wie eine Jungkur. kreuzer: Wie wird Ihre Arbeit in dieser Spielzeit aussehen? KARNOFKA: Zunächst werde ich vier Stücke dramaturgisch betreuen. Jedes dieser Stücke bedeutet für mich in gewisser Weise einen Grenzgang. So ist es für mich beispielsweise eine ganz neue Erfahrung, was es heißt, Theater für die Allerkleinsten zu machen. Das Stück »Kaputt! Eine freudige Entdeckung« richtet sich an Kinder ab zwei Jahren. Es ist spannend und erfrischend, herauszufinden, wie Theater für Kleinkinder funktioniert. Sie nehmen alles viel intuitiver und sinnlicher wahr. Es kommt dabei gar nicht so sehr auf die Sprache an, sondern viel mehr auf stimmliche und rhythmische Spiele. Das zu erkunden ist eine ganz neue Art zu arbeiten für mich. kreuzer: Kinder- und Jugendtheater wird oft als Nischentheater bezeichnet. Was denken Sie darüber? KARNOFKA: Ich mag diesen Begriff nicht. Kinder- und Jugendtheater wird oft in eine Schublade außerhalb der »Erwachsenentheater« gesteckt und führt ein Dasein am Rande. Dabei machen wir Theater für alle Gene- rationen. Viele der Stücke hier am Haus sind für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen gedacht. Hinzu kommt, dass Kinder- und Jugendtheater oft mehr Möglichkeiten hat, mit Offenheit und Fantasie zu spielen, als das im gängigen Stadttheater möglich ist. Themen können aus einer anderen Perspektive beleuchtet werden. So bietet dieses jün- gere Theater die Chance, nach neuen Ausdrucksformen zu suchen und Experimente zu wagen. Das macht es so spannend. INTERVIEW: DOREEN KUNZE PATRICKGUTSCHE Im Theaterhaus am Lindenauer Markt angekommen: Winnie Karnofka Mehr Fantasie als im Stadttheater

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