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kreuzer_10_2013

Bigos und Zywiec: Neueröffnung Poniatowski

081 Essen & Trinken1013 Termine 084 Kunst 072 Literatur 068 Theater 058 Musik 046 Spiel 044 Film 038 Im Juli haben sie auf Facebook noch Elektriker und Maler für die Raumgestaltung gesucht, auch Helfer zum Putzen der gerade angelieferten Küche. Künstler zur Gestaltung eines Logos fanden sie über den eigens inszenierten »Logo- Contest«. Und sie haben über ein Crowdfunding mehr als 3.000 Euro zusammenbekommen, um sich ihren Traum vom eigenen Restaurant zu erfüllen. Am 7. September war es dann so weit: Mit mehr als 200 Gästen feierten Anna Gorski und Anna Ignerowicz die Eröffnung des polnischen Lokals Poniatowski. Die studierte Medienfachfrau und die Architektin aus Ratibor in Oberschlesien beziehungsweise Danzig haben nach eigenem Bekunden vieles »aus dem Bauch heraus entschieden«. Wer die Bilder ihres Werkens im Internet anklickt, sieht aber, mit welchem Einsatz sie ihr Projekt vorange- bracht haben. »Wir haben uns irre über die viele Hilfe gefreut, zum Beispiel von der Selbsthilfe- initiative Smile, aber auch von Leuten, die uns noch gar nicht kannten«, sagt Anna Gorski. Ihr Konzept dürfte so eine Art »new-polish-folk« sein, den sie subtil mit der Geschichte von Prinz Josef Poniatowski verweben. In jungen Jahren eher Lebe- als Staatsmann, kämpfte der Pole auf französischer Seite 1813 in Leipzig. Er fiel aber nicht im Kampf, sondern ertrank in der Weißen Elster. Seitdem wird er als polnischer National- held gefeiert. »Sein untypischer Lebensstil passt schon irgendwie zu uns«, finden Anna und Anna. Nicht nur der Name, auch die handgefer- tigten Dekorationen, das Mobiliar und die Kunst an den Wänden sind aus Polen und so geriet die Eröffnungsparty gleichzeitig zur Vernissage des Malers Marian S. Zawisła. Die Deckenleuchten aus Weinballons sind übrigens ebenso Unikate. In der Küche hat Irena Klimas das Sagen. Die gelernte Köchin, auch Polin und Mutter des Freundes eines besten Freundes, kocht original Bigos, Rippchen an geschmortem Sauerkraut und Ente in Backpflaumensauce. Zudem gibt es Hering in Öl sowie gegrillten Hartkäse aus Schafsmilch, der seinen Namen nach dem Her- kunftsort Oscypek hat. Die Linsensuppe bereitet sie auch in einer vegetarischen Variante zu und Zarek, eine Sauerteigsuppe, mit Ei und Wurst. An polnischen Bieren sind Tyskie vom Fass und Zywiec in der Flasche zu haben, Weine weniger, dafür einige Wodkas und Poniatowski Koniak. Die meisten Zutaten und Getränke beziehen die beiden, so es nur irgendwie machbar ist, direkt aus Polen oder über deutsche Großhändler. Da auch die regelrecht historisch anmutenden Gewölberäume im Keller entrümpelt und urbar gemacht wurden, könnte sich hier ein schöner Treff für Kunst und Kultur, Essen und Trinken entwickeln. Weiß der Kuckuck, warum bisher keiner in Leipzig auf die Idee kam, ein polnisches Lokal zu eröffnen. Die Zeit war reif! PETRA MEWES ▶ Poniatowski – Polski Bar & Restauracja, Kreuzstr. 15, 04103 Leipzig, Tel. 01 63/4 77 53 55, tägl. ab 12 Uhr, www.poniatowski-bar.de, www.facebook.com/PoniatowskiLeipzig CHRISTIANHÜLLER(2) Die Legende lebt: Dank Anna Ignerowicz und Anna Gorski kehrt Poniatowski nach Leipzig zurück Sparsam: Am 1. Oktober 2013, um 19 Uhr, lädt der Buchverlag für die Frau zur Buchpremiere ins Zeitgeschichtliche Forum ein: Kurt Meier stellt »Das Sparkochbuch für den kleinen Haushalt« vor. Seine mit Uwe Glinka aufgelegte Sparkoch- buch-Reihe gehört nach Verlagsaussage zu den meistverkauften Kochbüchern der letzten Jahre. Die Sparköche orientieren sich am Hartz-IV-Regelsatz und sagen, dass man auch mit wenig Geld gesund und ausgewogen kochen kann. Wer mag, kann gleich vor Ort probieren: Zur Veranstaltung ist die Verkostung eines Gerichtes aus dem Buch geplant. Eintritt frei! www.buchverlag-fuer-die-frau.de +++ Auf die Shortlist des »Mixology-Bar Awards«, einer Auszeichnung, die am 7. Oktober in Berlin zum 7. Mal vergeben wird, hat es ein einziger Leip- ziger geschafft: André Printz vom Steigenberger Grandhotel könnte in der Kategorie »Aufstei- ger des Jahres« das Rennen machen. Aus Sachsen ist sonst nur noch die Twist Bar im Dresdner Innside Hotel als »Hotelbar des Jahres« nomi- niert. Mixology ist ein Magazin für Barkultur, das alle zwei Monate in Deutschland, Österreich und in der Schweiz erscheint, www.mixology.eu +++ Am 19. Oktober lädt der Verleger Bernd Bräuer zum 29. Weinstubengespräch in die Wein- stube am Brunnen in der Dieskaustraße 222 ein. Sein Gast ist diesmal der Leipziger Musiker Erik Schober, nach dem Talk gibts ein Drei- Gänge-Menü zu 33 Euro, www.weinstubeam- brunnen.de +++ PM ▶ mew@kreuzer-leipzig.de Drei Kurze Bigos und Żywiec Poniatowski vermittelt polnische Kultur und Lebensart

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